Montag, 27. Mai 2019

1356 Eine sitzendere Position


Meine morgendlichen Schreibversuche „scheitern“ an der Katze, weil sie mich anmaunzt, wann immer ich aufhöre, sie zu streicheln. Ein schönes „Scheitern“, das ich genießen kann.

Auch die Katze hat ihre Gewohnheiten: wenn ich flach am Rücken liege, legt sie sich gerne links von mir, wenn ich mir die Pölster in den Rücken stopfe, um fürs Schreiben in eine sitzendere Position zu kommen, ist sie lieber auf der rechten Seite, wenn sie sich dann nicht – so wie jetzt – auf meinen Schoß legt und den Platz auf meinen Oberschenkeln, wo ich mein Notizbuch zum Schreiben hinlege, besetzt hält.

Langsam und gemächlich drehe ich mich – unterstützt vom Wirbel der Tageskinder unten – aus dieser meiner Morgenkonstellation heraus und der Gedanke, bald aufzustehen, wird am Horizont spürbar.

Die Katze leckt mir meine streichelnde Hand und putzt sich dann selbst. Anschließend steht sie auf und geht aus dem Zimmer (nicht ohne sich kurz überlegt zu haben, sich in meinen offenen Kleiderschrank zu setzen - was ich gar nicht gern habe).

Nach einem Innehalten, wo ich nach innen horche, und die Katze wieder ins Zimmer kommt und mir – ich bin ziemlich sicher, daß ich sie richtig verstanden habe – zuruft, ich möge jetzt das Bett ihr überlassen, sie mag es nun für sich allein haben, ist es auch für mich soweit und ich verlasse meine Liegestatt. Diszipliniert gehe ich mein Tagewerk in Bad und Küche an.









(27.5.2019)










©Peter Alois Rumpf  Mai 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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