Mittwoch, 22. Mai 2019

1349 Trompete


Ein Trompeten-Summertime aus den Lautsprechern – natürlich der Louis mit dem starken Arm (hihihi) – während es draußen in den Straßen kalt und naß ist und ich im Paim sitze. Fast so schön wie meine Morgenidylle heute, aber solche ist bedroht. Die Miete ist um zweihundert Euro gestiegen und ich komme der Anforderung, wieder arbeiten gehen zu müssen, fast nicht aus. Ich warte noch (um ehrlich zu sein: auf ein Wunder); ich kann es nicht mehr meiner Frau allein überlassen. Ich hätte halt gerne: von meiner Pension ein Auskommen mit Therapie und Taschengeld für Kaffeehausbesuche. Schade, daß ich meiner Familie nicht versprechen kann, daß nach meinem Tod meine Texte veröffentlicht und erfolgreich sein werden und meinen Erben wenigstens ein bißchen ein Einkommen bescheren (für mich fällt diese Phantasie unter die Kategorie Größenwahn).

Zwei Tische weiter reden zwei Frauen über Antidepressiva – nur dieses Wort habe ich aufgeschnappt – und gern hätte ich aufgezeigt: „ich auch! ich auch!“.

Jetzt war ich längere Zeit depressionsfrei, aber in Gestalt meiner „sozialen Lage“ (wie ich diesen Begriff nach der Übersättigung in meiner linken, Grazer Studentenzeit über hatte!) droht sie mich wieder einzuholen. Ich muß mich ersteinmal ablenken.


Was ich noch erklären wollte: vereinfacht gesagt gab es in Österreich Städte, Märkte, Dörfer. Städte hatten Marktrecht und das Recht auf eine Stadtmauer, der Markt hatte ein eingeschränktes Marktrecht und kein Recht auf eine Stadtmauer, und Dörfer weder noch. Wie Kirchtage – meist, aber nicht immer an den Tagen des jeweiligen Kirchenpatrons – in dieser Ordnung stehen, weiß ich jetzt nicht genau und es ist mir auch nicht gelungen, das schnell im Internet zu recherchieren. Kirchtage sind jedenfalls jährlich abgehaltene Markttage – ob das schon das Marktrecht der Märkte war und darüber hinaus keine Märkte in Märkten erlaubt waren – wie ich es vermute  - weiß ich jetzt nicht. Auch nicht, ob es für Märkte vielleicht verschiedene Marktrechte gab: was weiß ich: einmal, zweimal, monatlich, wöchentlich (wöchentlich: das vermute ich nur für Städte) für je verschiedene Orte, das weiß ich auch nicht. Nix für ungut, bitte, das dient jetzt nur der Ablenkung.







(22.5.2019)








©Peter Alois Rumpf  Mai 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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