Donnerstag, 7. März 2019

1275 Die Hausmauer


Gespiegelte Sonnenlichtflecken gegenüber an der Hausmauer, gemeinsam mit Trauer. Ich weiß, immer das Gleiche, aber halte ich inne und lausche, fühle, taste nach innen, kommt das zum Vorschein.
Wir müssen das nicht überbewerten; solange ich darüber schreiben kann, komme ich zurecht.

In den gespiegelten Sonnenlichtflecken glitzern die Sandkörner im Verputz. Das ist wunderschön; dieses Glitzern ist aufregend! Es braucht – wie es ausschaut – nicht viel Licht zum Aufleuchten, denn es glitzert auch im Halbschatten um die Lichtflecken herum.

Wenn ich länger hinschaue, verblüfft mich auch die reliefartig gewellte Oberfläche des zunächst fad erscheinenden Verputzes, die so ein spannendes Hell-Dunkel-Spiel und eine interessante graphische Struktur erschafft.

Das herrliche Glitzern wandert die Wand immer höher hinauf und unten kommen neue Lichtflecken herein.
Jetzt bilde ich mir ein, auch im tiefen Schatten eine glitzernde Stelle gefunden zu haben, aber da werde ich mich wohl irren.
An einer Stelle sitzt das Glitzern wie eine Krone auf einem Fenster; wenn auch etwas verrutscht, wie bei den Zaren der sowjetischen Märchenfilme.
Wie können die Lichtflecken höher steigen? Ach ja, die Sonne sinkt schon; es ist knapp nach Mittag.

Jetzt sitzen zwei Lichtkronen richtig über zwei Fenstern. Und gleich verrutschen sie wieder.

Nun habe ich einem glitzernden Sandkorn beim Verblaßen zugeschaut.


Doch! Jetzt kann ich auch das schwache Glitzern überall an der Wand sehen!








(7.3.2019)










©Peter Alois Rumpf  März 2019  peteraloisrumpf@gmail.com


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