Montag, 4. März 2019

1272 Narziss und Heiratsschwindler


Gestern abend bin ich ungewöhnlich früh schlafen gegangen – geschockt über einen Artikel, den ich im Internet gelesen habe und der den toxischen und zerstörerischen Charakter von Narzissten anschaulich beschreibt. Das habe ich sofort auf mich bezogen. Lange bin ich ohne mich zu bewegen am Rücken gelegen und habe versucht, das abzuwägen und für mich zu klären.

Und heute bin ich erholt und entspannt aufgewacht. Ich hatte mir für heute zwei Sachen vorgenommen: beim zuständigen Bezirksgericht anzurufen, weil ich ihren Bescheid über meinen Einspruch gegen die Anschuldigung, ein – wie ich vermute – Heiratsschwindler  - oder sonst ein Betrüger zu sein, der einer Frau 18.000 € herausgelockt und nie zurückgezahlt hat, weil ich also die Antwort nicht verstehe. Es heißt darin einerseits „ruhend gestellt“ und andererseits werde ich zu einem Termin zur Festlegung der Ratenzahlung bestellt und irgendwo im Text heißt es auch „zur Exekution freigegeben“.
Und der zweite Vorsatz: zur Arbeiterkammer zu fahren um mich zu erkundigen, ob die Rückzahlungsforderung der Gebietskrankenkasse an mich in der Höhe von 1.060 € wirklich gerechtfertigt und korrekt ist.

Nichts von dem ist mir eingefallen, als ich aufgewacht bin. Ich bin friedlich und erholt dagelegen. Dann hat sich die Angst begonnen einzuschleichen. Zunächst habe ich nicht verstanden warum und ein Teil von mir konnte distanziert und beobachtend bleiben, während der andere, mehr körperliche und seelische Teil immer stärker von der Angst vereinnahmt wurde.
Da ist mir plötzlich mein AK-Plan eingefallen. Das war dann ein Quantensprung in der Steigerung der Angst. Ich fange zu zittern an, in meiner Körpermitte hängt ein schwer drückendes Angstkonglomerat.
Mein Geist, immer noch beobachtend, wundert sich: es ist kein Pflichttermin, ich kann ihn auch verschieben, die AK ist genau dafür da, es geht um eine mögliche Verbesserung meiner Situation, eine Verschlechterung ist wohl nicht möglich. Was macht mir so Angst davor? Weil ich für mich und meine Interessen eintreten will? Macht mir das diese Angst? Leicht möglich. Oder ist es bloß, weil ich mir nun wieder meiner prekären Lage bewußt geworden bin?

Dann erst fällt mir die „Heiratsschwindler“sache ein und da explodiert die Angst in mir und ich kann nur mit großer Selbstbeherrschung einen Absturz in die reine Panik verhindern. Bevor ich mich vor Angst ganz in Embryohaltung in mich verkrümme, zwinge ich mich, mich aufzusetzen und das Ganze niederzuschreiben. Das hilft, wieder ein wenig Oberhand zu gewinnen und mich etwas zu beruhigen, während weiterhin die nackte Angst in meinen Eingeweiden vibriert.









(4.3.2019)













©Peter Alois Rumpf  März 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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