Freitag, 28. Dezember 2018

1197 In dreißig Minuten ist Frühstück


Ich kann nicht schlafen. Ich konnte gestern Abend nicht einschlafen und bin seit Vieruhrirgendwas wieder wach. Ich bin müde, traurig, mir ist zum Heulen ohne daß ich heule. Jetzt fielen mir die Augen zu, aber in dreißig Minuten ist Frühstück.

„Versager gehören erschossen!“ Meine Adresse ist nicht schwer rauszufinden (Das ist kein Mordauftrag! Ich zahle nichts!).

Die Augen sind mir zugefallen, aber ich darf nicht einschlafen.

„Mehrere Stünde!“

„Mehrere Viertelstünde!“

„ … kann nicht ausgeschlossen werden.“

Keine Ahnung, wer hier dauernd spricht.

Jetzt kämpfe ich ums Wachbleiben, wie ich vorher vergeblich versucht habe einschlafen zu können.
Unidentifizierbare massige menschliche Körperteile liegen vor meinem inneren Auge und behindern die Aussicht.

Eine gute Stunde flott gewalkt und gerade geduscht. Glühe und fühle mich gut. Bin gerade aus der Misere heraus. Atme tief und erleichtert durch. Habe alle Vorhänge weggezogen und blicke auf den halberten Baum.

Warum in Amtssprache? Warum keine Ich-Sätze? Habe ich Angst, der Egozentrik und des Narzissmus bezichtigt zu werden und versuche so, diese Geschichte zu verbergen? Oder war es nicht ich, der walken war? Wer war dann eine gute Stunde unterwegs? Oder bin nicht ich es, der schreibt, sondern ein Zwang? Oder ein Dämon? Oder ein übermütiger Narr? Oder ein Ausweicher und Versteckspieler?



(22.12.2018)




©Peter Alois Rumpf  Dezember 2018  peteraloisrumpf@gmail.com

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