1190 Beim ersten, beim zweiten, und beim dritten Bild
Jetzt ist es Abend. Eigentlich Nacht (21h). Und jetzt ist es
23 Uhr. Ich entdecke in meinen Bildern neue Strukturen: in der Hafenstraße
versteckt sich ein Zugang zur Unterwelt. Bis jetzt ist er mir nicht
aufgefallen. In der Kurve geht der Mittelteil der Straße - im Gegensatz zum
linken und rechten Teil - nicht mit der Kurve mit, sondern bleibt wie eine innere
Tangente ziemlich gerade, nur ganz leicht nach links gekrümmt, aber
schon zu Beginn in einem ungefähr fünfundvierzig grädigen Winkel zum Hafenkai,
der hier seinen rechten Winkel macht, während die Straße diesen umkurvt. Und da
senkt sich der Mittelteil der Straße recht unauffällig in die Tiefe, so ein
wenig getarnt durch dem Straßenbelag ähnliche Strukturen; nur an den Lücken
zwischen diesen kann man die dritte Dimension in die Tiefe erkennen.
Und am anderen Bild der Berg im Hintergrund: er leuchtet von
innen, als würde er gleich ganz transparent werden und in den Himmel auffahren.
Er löst sich schon aus dem Erdzusammenhang. Der dunkle, blaue Berg davor hat
seinen Gipfel regelrecht zu ihm gedreht, um erstaunt zuzuschauen. Und der Berg
ganz recht ist in großer Aufregung. Ich glaube aber nicht, daß er die Energie
hat, auch aufzufahren, obwohl auch er transparent wird, jedoch sich aufzulösen
scheint, also seine Gestalt verliert. Vielleicht stirbt er, vielleicht ist er
nur gefährlich aufgewühlt, weil er das Wunder vom ersten Berg sieht.
Und im dritten Bild beginnt die Himmelsmasse – sie schaut
aus wie ein gleichmäßig undramatisch bedeckter Himmel – die irdischen Gestalten
aufzulösen. Als ströme eine weißliche Lavamasse vom Himmel herab – und zwar
nicht in einzelnen Strömen, sondern als Ganzes, als Totalität überall und
zugleich auf der ganzen Erde, wo von oben und vom Hintergrund her alles zu
dieser Lavamasse verschmilzt. Ein paar Dinge stehen noch und haben noch ihre
Gestalt, aber die Straße, die ist schon ein Lavastrom und die Mauern des einen
Hauses sind schon ganz weich und beginnen berstend weiß zu glühen. Obwohl die
Masse überall auf die Erde auftrifft, schmilzt hier herunten nicht alles gleich
schnell. Manche Dinge bleiben länger fest als andere. Der linke Baum schaut noch
recht stabil aus, während der rechte schon blasser und durchsichtiger wird.
Beim Photo ist diese Masse noch ganz im Hintergrund, als Licht der Sonnenkugel getarnt.
(12.12.2018)
©Peter Alois Rumpf Dezember
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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