Donnerstag, 6. Dezember 2018

1184 Ni-ko-laus!


Wiesenähnlich bleiben sie, diese unerklärlichen Figuren. Das „Bumm!“ eines Schlages auf Holz holt mein abgesunkenes Bewußtsein wieder herauf. Die fröhlichen Rufe der Tageskinder im Stiegenhaus: „Ni-ko-laus! Ni-ko-laus! Ni-ko-laus!“ Fast wie bei einer Demo.

Die Katze kommt und will gestreichelt werden, ich aber sinke wieder so tief, daß mir die Bewegung der Hand erlahmt und die Wachheit entgleitet. Der Blick der Katze scheint voller Entsetzen zu sein; ich glaube jedoch, ich lese das falsch. Wieder und wieder fallen mir die Augen zu. Auch mein Bett knackst plötzlich, ob wohl sich niemand bewegt. (Ich bin des wegen wieder heroben und kann den Satz niederschreiben.)

Vorm inneren Auge sehe ich jetzt den Bahnhof von Rijeka zu einer ereignislosen Tageszeit. Wieder aufgetaucht drehe ich mich nach meinem Tod um, aber ich sehe und spüre ihn nicht.

Ich sinke nicht mehr ab, meine Gedanken jedoch sausen an der Oberfläche noch chaotisch hin und her und haben eine sehr kurze Halbwertszeit von maximal einer Sekunde. Ein Telefonanruf, den ich wegdrücke. Die Nummer ist mir unbekannt. Mein Blick bleibt an den Bildern hängen, die mir ungewöhnlich nahe vorkommen.









(6.12.2018)









©Peter Alois Rumpf     Dezember 2018     peteraloisrumpf@gmail.com


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