1184 Ni-ko-laus!
Wiesenähnlich bleiben sie, diese unerklärlichen Figuren. Das
„Bumm!“ eines Schlages auf Holz holt mein abgesunkenes Bewußtsein wieder
herauf. Die fröhlichen Rufe der Tageskinder im Stiegenhaus: „Ni-ko-laus!
Ni-ko-laus! Ni-ko-laus!“ Fast wie bei einer Demo.
Die Katze kommt und will gestreichelt werden, ich aber sinke
wieder so tief, daß mir die Bewegung der Hand erlahmt und die Wachheit
entgleitet. Der Blick der Katze scheint voller Entsetzen zu sein; ich glaube
jedoch, ich lese das falsch. Wieder und wieder fallen mir die Augen zu. Auch
mein Bett knackst plötzlich, ob wohl sich niemand bewegt. (Ich bin des wegen
wieder heroben und kann den Satz niederschreiben.)
Vorm inneren Auge sehe ich jetzt den Bahnhof von Rijeka zu
einer ereignislosen Tageszeit. Wieder aufgetaucht drehe ich mich nach meinem
Tod um, aber ich sehe und spüre ihn nicht.
Ich sinke nicht mehr ab, meine Gedanken jedoch sausen an der
Oberfläche noch chaotisch hin und her und haben eine sehr kurze Halbwertszeit
von maximal einer Sekunde. Ein Telefonanruf, den ich wegdrücke. Die Nummer ist
mir unbekannt. Mein Blick bleibt an den Bildern hängen, die mir ungewöhnlich
nahe vorkommen.
(6.12.2018)
©Peter Alois Rumpf Dezember
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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