1173 Mein Bewußtseinskübel
Die Bilder durch die Lesebrille, die alles verschwommen
macht, betrachtet: Wow! Die Bilder wirken so präzise! Und überraschend und
glaubwürdig. Wie in erhöhter Mission.
In meinem linken Nasenloch gibt es eine flüssige Bewegung.
Die elektrische Zahnbürste erschreckt mich. Die Müdigkeit der Mutter macht dem
Kind die Rutsche in die Notenbank. Jetzt schon übersteigert. Ohne Brillen
wirken die Bilder höflicher. Jetzt bin ich schon bei fünf Dankes. Meine Frau
sagt, daß sie deppert ist, aber nicht zu mir. Die Frauen kommen – heißt es –
alle in die UPA rüber. Hier wären mehr und mehr Platz wäre auch. Es läutet
laut. Nachdem sich aber die Katze deswegen nicht bewegt, muß es in meinem
Inneren geläutet haben. Jedenfalls bin ich hochgeschreckt.
Ich komme vor Mittag nicht mehr aus dem Bett. Damit verliere
ich viel Arbeitszeit. Alle Vereinbarungen, die ich treffe, habe ich nach
spätestens zehn Minuten vergessen. Als hätte mein Bewußtseinskübel keinen Boden
und alles fällt durch und versinkt in einem Meer voller zerfallenen
Erinnerungs- und Traumfetzen, die nichts mehr von ihrer Zusammengehörigkeit und
nichts mehr von ihrem wann/wo/wer/wie wissen.
Ich werde nach einer Zeitung greifen, damit ich mich wieder
ärgern kann.
Hat funktioniert – ich bin wieder kompakter.
(20.11.2018)
©Peter Alois Rumpf November
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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