1168 Mir ist schummrig
Mir ist schummrig, vom Kaffee? Kreislauf? Was ist los? Oder
ändern sich meine Augen und die Brillen sind zu stark? Schauder durchzuckt
mich. Ich denke daran, daß ich einmal mein Sterben abstoppen konnte und dies zu
wissen festigt mich wieder gegen mein inneres Zittern. Das paßt schon so, wie
ich kämpfe. Dem Gurkenkönig habe ich auch eine ordentliche verpaßt. Ich darf
schon aufrecht und lachend untergehen; ich muß nicht winseln.
Oder Wetterfühligkeit? Mitte November zwanzig Grad. Ich
breche meinen Besuch im Espresso ab. Ich brauche frische Luft. Außerdem liegen
in der Buchhandlung zwei Bücher für mich abholbereit, die mich drängend
interessieren.
Nein, ich bin geblieben und habe meinen Text Nummer 434, den
ich ausgedruckt in meinem Rucksack herumtrage, wo er vor sich hin zerknittert,
weil ich ihn noch nicht abgelegt habe, aus einem spontanen Impuls heraus zum
xten Mal gelesen. Das hat mich außerordentlich gestärkt. Denn der Text ist gut.
Gut und ehrlich geschrieben. Gut formuliert. Es ist gut, daß dieser Text in der
Welt ist. Mein Leben ist nicht komplett sinnlos.
Tränen steigen auf (innen! innen! - mein Gesicht bleibt
starr, ausdruckslos und trocken).
Trotzdem riskier ich keinen zweiten Kaffee und werde jetzt
gehen.
(14.11.2018)
©Peter Alois Rumpf November
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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