1160 Ich stehe nicht auf
In voller Absicht und ganz ohne schlechtes Gewissen stehe
ich nicht auf, sondern lasse mich von den Wellen was-weiß-ich welchen Meeres
abwechselnd in einen schwachen Wachzustand heben und dann wieder ins seichte
Träumen absenken. So erhole ich mich vom anstrengenden gestrigen Tag und heile
meine verwundete Seele. Tief erleichtert atme ich durch. Die brillenvergrößerte
Katze legt sich anschmiegend neben mich; praktischerweise auf meine linke
Seite, sodaß ich sie streicheln und dabei schreiben kann. Wieder hebt mir ein
unwillkürlicher Seufzer meinen Brustkorb und lockert den Eisenring um mein
Herz.
Und noch so ein tiefer Atemzug.
Und dann nocheinmal.
Erleichterung breitet sich aus. Die tiefen Atemzüge zähle
ich nicht mehr. Ich kann der Heilung regelrecht zuschauen.
Ich lehne einfach entspannt und friedlich auf meinen
Pölstern und mein innerer Monolog braucht jetzt keine Attacken auf mich selbst.
Die Stimmen und Geräusche der spielenden Tageskinder unten
ergänzen und vollenden diesen seltenen inneren Frieden.
(6.11.2018)
©Peter Alois Rumpf
November 2018
peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite