Donnerstag, 25. Januar 2018

868 Der Tag ist vollbracht

Ein tiefer Atemzug. Ich habe mich gerade, eine halbe Stunde nach Mitternacht, ins Bett gelegt. Ein tiefer Atemzug der Erleichterung, denn jetzt ist der Tag vollbracht. Consummatum est. Es ist, wie es ist: was ich geschafft habe, habe ich geschafft, was nicht – nicht. Jetzt gibt es kein „ich sollte ...“, kein „ich müßte noch ...“ mehr. Der Tag ist abgeschlossen und was er wiegt, das wiegt er.

Viel habe ich nicht zustande gebracht, aber jetzt ist es endlich zu spät für Vorsätze, Vorhaben etcetera. Vor zehn Minuten habe ich aufgehört, mich innerlich anzutreiben; oder richtiger gesagt: mich antreiben zu wollen. Meine Seele oder mein Geist oder wer auch immer wehrt sich meistens gegen diese ständigen inneren Aufforderungen und ich bleibe in einem Patt hängen und flüchte zum Beispiel an den Computer.

Aber jetzt ist es vorbei. Jetzt habe ich aufgegeben oder nachgegeben – je nachdem, wie man es sieht – ich will heute nichts mehr. Der Tag ist abgeschlossen. Wie schön! Wiewohl das alles doch mehr nach Aufgeben schmeckt und gerade kleine Mengen an Enttäuschung (Enttäuschung trifft's besser als Frustration) in meiner Seele, in meinem Geist herumzuschwimmen beginnen. Oder ich beginne sie gegen meine Abendidylle zu bemerken. Oder es kommt doch bloß aus meinem Denken („ein verschissener Tag!“), und mein Körper atmet tief durch und ist erleichtert. Mein Körper will sich endlich dem Schlaf hingeben.

Ich werde noch ein wenig warten. Ich werde noch schauen, was es so gibt. Ich werde noch im Dunkeln in die Unendlichkeit hinaus horchen und in mich hinein.








(23./24.1.2018)












©Peter Alois Rumpf    Jänner 2018     peteraloisrumpf@gmail.com


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