Dienstag, 16. Januar 2018

863 Seelenstaub

Sechzehnter Erster Zweitausendachtzehn, ein Uhr nachts. Aufgeregt. Irgendsoein Kopffilm.
Aber vorher habe ich schöne Musik gehört. Ich höre öfters wieder schöne Musik.

Allmählich legt sich der aufgewirbelte Seelenstaub und ich werde langsam ruhig. Meine tiefen Atemzüge - so nach alle zehn flachen - helfen mir dabei. Tagesreste aus der Arbeit, ein paar übriggebliebene Schnipsel vom Kopfkino gleiten noch schnell durch meinen Geist, tauchen kurz auf und verschwinden gleich wieder, kommen woanders nach oben, aber der Bewußtseinsbach fließt zu schnell; bis ich sie bemerkt und identifiziert habe, sind sie schon wieder weg und etwas anders kommt angeschwommen. Manchmal glitzert an einer unbeachteten Stelle auch ein Anklang von erhabeneren Gedanken und Gefühlen auf – so in dem Sinn: „wir gehen auf schwere Zeiten zu, aber ich bin bereit, mich denen zu stellen!“ (das kommt noch vom – wörtlich – aufregenden Kopffilm am Anfang). Ein ruhiger, konzentrierter, starker Bassverlauf, den ich mir innerlich anhöre und ein bißchen für meine Bedürfnisse zurechtgemacht habe (Bassverlauf ist ja auch nicht das richtige Wort), aus einem der Musikstücke von vorhin (von der CD Brot und Sterne) senkt wieder etwas die innere Aufregung. Ja langsam und stetig beruhigen sich mein Geist und mein Herz.

„Mein armes Herz!“ denke ich darauf hin, und „mein armes, armes … ja was? gequältes? verquältes? verkanntes? verkrampftes? verkommenes? … Herz!“ Ach, egal! „Mein armes Herz, schön, daß du dich jetzt wieder beruhigen kannst!“ Fast kommen mir die Tränen vor Mitleid. (Was ist denn jetzt wieder los!)

Wieder ein tiefer, befreiender, herzöffnender Atemzug. Ja, und wieder drückte es ganz leicht hinter den Augen. Ich vermeine ein Lächeln in meinem Inneren herumhuschen zu spüren und möglicherweise könnte man es jetzt sogar in meinen Augen sehen.

Ich schließe meine feuchten Augen (jetzt übertreibt er wieder!) und … und habe den Faden verloren.

Ich lege mein verrücktes Haupt auf den herangezogenen Kopfpolster, aber im Dunkeln kann ich die aufgenähten Tiere (Mexiko) nicht sehen und nicht, ob ich verkehrt darauf liege. (Verkehrt!)






(16.1.2018)












©Peter Alois Rumpf    Jänner 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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