Freitag, 5. Januar 2018

854 Spiegelpunkt

Traue ich mich wirklich noch zu schreiben? Den Griffel hernehmen, das Notizbuch, die Brille, die Beine herziehen als Stütze für Rumpf, Arsch und Buch?
Ja, ich traue mich. Weil es schon egal ist. Schon ist es egal!

Ich betrachte meine Steine. Aus zu großer Entfernung, um irgendetwas, zum Beispiel die Maserung, genau zu sehen. Verschwommene Klumpen, auf dem Weg vom Ding-an-sich bis hierher in die verstaubte Bude ein wenig ins Trudeln, Strudeln geraten.
(Auch das ist ihr Leib.)

Warum sollte ich eigentlich meinen Verfall aufhalten? Oder ist es eh wurscht?

Moment, Frau S.L., da könnte ich Ihnen Auskunft geben: den Spiegelpunkt gibt es in der Münchner Rhythmenlehre, indem ein Punkt im Horoskop über die Widder-Waage-Achse gespiegelt wird. An welchem Tag sind Sie geboren? Sechzehnter April; Moment. Ich skizziere mir das auf. Da muß ich nicht so viel herumrechnen. Wann beginnt der Frühling 1954? Einundzwanzigster März 4:53 MEZ. Gut, einundzwanzig bis einunddreißig sind zehn, plus sechzehn vom April: sechsundzwanzig. Einundzwanzig (März) minus sechsundzwanzig (Tage) ergibt minus fünf. Achtundzwanzig minus fünf: also kommen wir ungefähr beim dreiundzwanzigsten Februar heraus; wenn wir mitbedenken, daß der einundzwanzigste März (4:53!) kein ganzer Tag ist und ich nicht weiß, zu welcher Uhrzeit sie geboren wurden, könnte es auch der vierundzwanzigste Februar sein. Also Spiegelpunkt cirka vier oder fünf Grad Fische. Paßt! Das bin ich!

Damit ist die Sache erledigt.









(4./5.1.2018)











©Peter Alois Rumpf    Jänner 2018     peteraloisrumpf@gmail.com


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