Dienstag, 19. Dezember 2017

848 Egalitäres Herumliegen

Egalitäres Herumliegen. Das heißt, die Geschichte im Kreuz ist gleichberechtigt mit meiner Müdigkeit und nicht mehr wert als mein Hirn, das sich an meine Zukunftspläne für heute erinnern will, und überhaupt als meine übliche morgendliche Steifheit (nicht vergessen! Ich bin ein alter Mann! So ist das gemeint. Nicht wie im alten Witz, wo der amerikanische Journalist einen Chinesen fragt: „do you have elections?“ Und der antwortet: „yes, everly molning.“) und meine Aufmerksamkeit für die herandrängende, streichelfordernde Katze, und außerdem ist mir in diesem tramhaberten, bettlägrigen Morgennebel sogar die neue Regierung relativ egal (obwohl ich auch jetzt weiß, daß sich das ändern wird, wenn mein Bewußtsein aus dem Schlaf erst richtig aufgetaut sein wird).

Geräuschmäßig dominieren das schrille Surren in den Ohren, das Ticken des Weckers und das Schnurren der Katze. Sonst ist akustisch noch nicht viel los, was ich als äußerst angenehm empfinde und mir die Chance zu einem wenn auch kurzlebigen und vorläufigen inneren Frieden gewährt.

Ich habe mich darauf progammiert und verfestige diese Programmierung auch, daß es heute ein guter Tag wird. Die Tür, die sich unten halbwegs gelassen schließt und wieder öffnet und wieder schließt, verstärkt noch als Geräusch und als Ansage meine Friedenschance – ich bin mit allem da am Rande meines wahrnehmenden Wesens versöhnt.

Also: ich werde noch ein wenig im Bett liegen und schreiben oder lesen, nicht zu lange, dann aufstehen und unmittelbar vorm Frühstück einkaufen gehen. Dann habe ich frei bis zur abendlichen Betriebsweihnachtsfeier, was nicht heißt, daß ich nicht trotzdem einige anstehende Erledigungen zügig erledige, aber ein Kaffeehausbesuch ist angedacht (manchmal liebe ich gräßliche Modewörter!), wenn es sich ausgeht.







(19.12.2017)












©Peter Alois Rumpf    Dezember 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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