848 Egalitäres Herumliegen
Egalitäres Herumliegen. Das heißt, die Geschichte im Kreuz
ist gleichberechtigt mit meiner Müdigkeit und nicht mehr wert als mein Hirn,
das sich an meine Zukunftspläne für heute erinnern will, und überhaupt als
meine übliche morgendliche Steifheit (nicht vergessen! Ich bin ein alter Mann!
So ist das gemeint. Nicht wie im alten Witz, wo der amerikanische Journalist
einen Chinesen fragt: „do you have elections?“ Und der antwortet: „yes, everly
molning.“) und meine Aufmerksamkeit für die herandrängende, streichelfordernde
Katze, und außerdem ist mir in diesem tramhaberten, bettlägrigen Morgennebel
sogar die neue Regierung relativ egal (obwohl ich auch jetzt weiß, daß sich das
ändern wird, wenn mein Bewußtsein aus dem Schlaf erst richtig aufgetaut sein
wird).
Geräuschmäßig dominieren das schrille Surren in den Ohren,
das Ticken des Weckers und das Schnurren der Katze. Sonst ist akustisch noch
nicht viel los, was ich als äußerst angenehm empfinde und mir die Chance zu
einem wenn auch kurzlebigen und vorläufigen inneren Frieden gewährt.
Ich habe mich darauf progammiert und verfestige diese
Programmierung auch, daß es heute ein guter Tag wird. Die Tür, die sich unten
halbwegs gelassen schließt und wieder öffnet und wieder schließt, verstärkt
noch als Geräusch und als Ansage meine Friedenschance – ich bin mit allem da am
Rande meines wahrnehmenden Wesens versöhnt.
Also: ich werde noch ein wenig im Bett liegen und schreiben
oder lesen, nicht zu lange, dann aufstehen und unmittelbar vorm Frühstück
einkaufen gehen. Dann habe ich frei bis zur abendlichen
Betriebsweihnachtsfeier, was nicht heißt, daß ich nicht trotzdem einige
anstehende Erledigungen zügig erledige, aber ein Kaffeehausbesuch ist angedacht
(manchmal liebe ich gräßliche Modewörter!), wenn es sich ausgeht.
(19.12.2017)
©Peter Alois Rumpf Dezember
2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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