858 Rumpfs verstümmelte Textlein
Herzklopfen. Eine gewisse Aufregung. Noch aus dem Alptraum
heraus. Unmöglichkeit, schon zu denken, zu handeln und Schwerfälligkeit beim
Gehen. Aber auch die allmählich und in winzigen Portionen heransickernde
Realität ist von einem unguten Gefühl der Unsicherheit begleitet. Das Dasein –
zu schwierig?
Eine ganze Seite Text steht plötzlich vor meinem inneren,
dösenden Auge, aber lesen kann ich ihn nicht. Gleich reißt mich nämlich die
bereits erstarkte, eifersüchtige Realität wieder weg vom Bild. Ja, ja, „ich bin
ein eifernder Gott“.
Wir saßen dermaßen betropetzt da, daß … Moment! Wer ist
„wir“? Ich kenne mich nur selber und den schlecht. Also, wer sind „wir“?
Ein mickriges Begrüßungsorchester. Für wen oder was?
Wie auf einen Zettel gebannt sitzen sie vor mir. Bin ich
dabei? Eine typische Frage der eifersüchtigen Realität. Schon ist mir wieder
alles entglitten, sowohl die Bilder als auch die Gedanken. Drunten, im unteren
Geschoß, sind die lachenden Profis am Werk. Ich bin bloß ein Amateur. Ein
Realitätsamateur ohne Liebe.
„Erweckungsschale“ - was soll das? Soll ich das Zeug gleich
wieder zurückschleudern, daß es zerdeppert? „Depp du, depperter Depp du“ (Haindling).
Ein fragwürdiges Lied, das mir dazu einfällt.
Meine (?) Hände ragen über das Kreuz hinaus. Der Querbalken
des Kreuzes zu kurz? Die Arme zu großspurig ausgebreitet?
Dantes Comedia (ich lese gerade Lewitscharoff's großartige
Pfingstkomödie) – Rumpfs verstümmelte Textlein. (Angeber!)
(10.1.2018)
©Peter Alois Rumpf Jänner
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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