831 Quittenmarmelade
Schade, daß ich mir das lange Haar ausgerissen habe!
Irrtümlich. Ich habe geglaubt, es wäre ein Faden aus meinem Pyjama. Nein, nein,
ich will etwas ganz anderes schreiben. Gestern oder vorgestern war da so eine
Idee. Sie hat sich an irgendeiner Redewendung entzündet. Beide habe ich
vergessen, die Idee und die Redewendung.
Aber ein Gefühl ist noch da. Mit fast so etwas wie einem
Bild. Ein Bild jedoch, das ich nicht recht wahrnehmen kann. Ich sehe es vor
mir, kann es aber nicht beschreiben. Eindeutig sehe ich etwas, aber was? Eine
ganz ferne, dunkle Erinnerung, sodaß ich dabei schon in eine andere, eine
Parallelwelt schaue. Das ist möglicherweise schon zu neunzig Prozent gedacht
und nur zu zehn Prozent erinnert.
Es ist etwas anderes. Etwas anderes. Etwas anderes. Ich sehe
beinah das Bild vor mir, Struktur und Farbe. Aber es ist nicht abstrakt. Es ist
etwas da; ich kann es nur nicht fassen. Es fehlt nichts im Bild, es ist keine
Leerstelle. Meinem Wahrnehmungsapparat fehlt etwas.
Jetzt verliert sich das alles und ich muß an etwas ganz
anderes denken.
Das war vorhin. Aber inzwischen war ich fast eingeschlafen
und mir ist Quittenmarmelade eingefallen. So heftig, daß ich davon ganz
aufgewacht bin. Quittenmarmelade. Und wieviel Quitten man für ein Glas
Marmelade braucht, das habe ich mich dann gefragt.
(28./29.11.2017)
©Peter Alois Rumpf Dezember
2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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