Donnerstag, 16. November 2017

817 Sie beginnt ein wenig zu lächeln

Viel schwere Trauer ist in mir und gerade spüre ich sie schmerzhaft. Ich muß mich jetzt entscheiden, ob ich darüber schreiben will oder nicht. Die Entscheidung kann auch in zehn Minuten fallen oder in einer halben Stunde.

Ich will die Trauer gerne ausdrücken, aber nicht erklären, nichteinmal erzählen, was sie ausgelöst hat (nur ein kleines Alltagsproblem mit einem Nachbarn). (Es gibt keine „nur kleinen“ … Was-Auch-Immer. Im Kleinen zeigt sich das Ganze – und das kann weh tun, was sich da zeigt.)

Ich fühle mich für diese Welt überhaupt nicht stark genug. Überhaupt nicht! Das tut so weh!

Es fällt mir ganz schwer, mich zu beruhigen. Ganz verstört bin ich.

Einzelne kleine Elemente einer schönen, traurigen Musik bewegen sich in sanftem Auf und Ab durch meine inneren Räume und trösten meine verletzte Seele. Ja, diese innig klingenden Wellenbewegungen helfen. (Man möchte ja glauben, daß alle irdischen Geschehnisse wie die Musik und die Bewegungen der Planeten und des ganzen Universums in einer höheren Harmonie ablaufen, daß sie von sinnvollen, nicht sinnlosen Gesetzen getragen sind.)

Ja, diese Musik hilft. Alles nur ganz schlicht, was ich da innen höre, keine großen Symphonien, sondern Songs. Bruchstücke von ein wenig zerbrochenen Liedern, von einer weichen, schönen, aber angsterfahrenen männlichen Stimme gesungen, und die begleitenden oder eingeschobenen Gitarrenriffs oder Bruchstücke der tragenden Gitarren- oder Baßmelodien. (Momentan finde ich Gitarren ganz angemessen dafür.)

Langsam beginne ich, mich wieder aushalten zu können. Das ändert nichts an der Trauer – die ist nicht eingebildet, sondern gehört zu mir – aber sie wird heller; vielleicht kann ich sagen: sie beginnt ein wenig zu lächeln.









(15./16.11.2017)











©Peter Alois Rumpf    November 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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