813 Wenn ich nicht schon zu spät bin
Ich meditiere vor dem leeren Blatt mit dem Griffel in der
Hand. Wie immer am Morgen im Bett hockend mit der Lizenz zum Schreiben. Es
schwirren jedoch zuviele Gedanken und Sorgen im Kopf (oder im Herzen?) herum,
als daß ich wirklich ruhig werden könnte. Permanent springt mein Geist vom
einen zum andern und verweilt nirgends und kommt nicht zur Ruhe. In der Brust
kratzt der Husten innen an den Lungenflügeln, bricht aus, aber verläßt seinen
Unterschlupf nicht.
Es wäre für meine LeserInnen bestimmt ganz nett, würde ich
mehr und deutlicher schreiben, aber ich bin von Müdigkeit gelähmt. Es sind
keine Traumfetzen, die mich heute niederhalten, sondern … sondern was? Ich bin
im richtigen Wachzustand, aber sehr … irgendwie angeschlagen.
Es ist Sonntag, aber mehr kann ich dazu auch nicht sagen.
Ich denke an früher, als ich noch die Messe besucht habe und an das
Euphoriegefühl dabei und nachher. War es jedesmal da? Idealisiere ich es im
Nachhinein?
Egal, ich werde aufstehen und meiner Frau bei der
Frühstückszubereitung helfen, wenn ich nicht schon zu spät bin.
(12.11.2017)
©Peter Alois Rumpf November 2017
peteraloisrumpf@gmail.com
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