804 Pupillenerweiternde Substanzen
Unversorgt mit ständigen Mausverschiebungen wird der
Bildschirm meines aufgeklappten Labtops drüben am Schreibtisch von einem mir undurchschaubaren
System auf halbe Leuchtkraft heruntergefahren. Und ich weiß, wenn sich an den
Mausbewegungen nichts ändert, dann wird er bald ganz abgeschaltet sein. So weit
kenne ich mich aus.
Meine Augen sind ein wenig empfindlich, denn ich war beim Augenarzt,
wo man pupillenerweiternde Substanzen in die Augen geträufelt bekommt. (Ich
frage mich gerade, ob mir bewußtseinserweiternde lieber gewesen wären.)
Ah, jetzt ist der Bildschirm finster. Normalerweise klappe
ich den Bildschirm zu, wenn ich ihn nicht benutze, diesmal aus guten Gründen
nicht.
Ich wirke auf mich ein wenig unglücklich, wie ich da so auf
dem Bett hocke – zu unüblicher Zeit; 11:30 – und zu schreiben versuche.
Möglicherweise kommt dieses in gänzlich übertriebener Weise von mir so genannte
„Unglücklichsein“ aus Frustration über den wegen meiner Lichtempfindlichkeit
vorübergehend mir selber verordneten Internetentzug.
Werde ich mir in 25 Minuten das Mittagsjounal anhören? Auch
etwas, was ich mir in letzter Zeit angewöhnt habe, wodurch es ganz schnell zu
einem Fixpunkt meines Tagesablaufs wurde, obwohl mir – wie bei allen
Informationsüberlastungen – nachher immer leicht übel ist. (Diese Art zu wissen
und zu denken kann die Menschheit nicht mehr retten.) Ist dies auch schon
Sucht?
Und die Teamchef-Bestellungspressekonferenz mit Franko Foda
auf ORFsport? (Schade, daß er von Sturm weg ist.) Wahrscheinlich werde ich mir
die anschauen.
Dann wird es höchste Zeit sein, alles für die Arbeit –
richtiger gesagt: den Job – herzurichten.
(31.10.2017)
©Peter Alois Rumpf Oktober 2017
peteraloisrumpf@gmail.com
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