798 Welche Welt?
Meine inneren Sirenen heulen und also bin ich in meinem
Endorphinzustand. Schrille Stille schiebt sich zwischen mich und die Welt.
Welche Welt? Na, die Welt da draußen halt! So genau schaue ich nicht hin.
Irgendeine wird es schon sein. Traumwelt ist es keine, das merke ich. Für eine
Traumwelt hat die da draußen viel zu viele Mitglieder und Aktionäre. Auch wenn
ich die jetzt weder sehen noch hören, sondern nur bis zu den Wänden meines
Zimmers schauen kann – sie votieren alle ständig dafür, daß das eine reale Welt
ist. Obwohl ich mich selber wie in einem Traum fühle, so irreal wirkt alles auf
mich. Trotzdem: wenn ich auf die Wand klopfe, gibt es physischen Widerstand.
Nur meine Ohren arbeiten wie Radio-Teleskope für Signale aus
dem Weltenraum (oder dem Raum zwischen den Welten), horchen nach außerirdischen
Signalen womöglich. Solange sie mir die irdischen Geräusche auch noch halbwegs
mitliefern, soll es mir recht sein.
Ich habe gelesen und halte wieder inne, schaue mich um und
lausche. Nichts hat sich verändert, vielleicht bin ich ein bißchen realer (Vom
Lesen! Fällt da was auf?). Ein dreieckiger Lichtfleck – heller als seine
Umgebung – der sich über Wand und Zimmerdecke zieht – wie kommt der zustande?
Ich weiß es nicht.
Nachmitternächtliche Schritte unten.
Das Ticken des Weckers.
Meine inneren … ihr wißt schon! … mein vielbeschriebenes
Surren in den Ohren.
Gähnen.
Meine Fußsohlen rutschen immer öfter aus der beinangewinkelten
Stellung – ein Zeichen von Müdigkeit, wie das Bedürfnis, meine Beine überhaupt
auszustrecken.
Wiedereinmal stelle ich fest, daß ich meine Zähne fest
zusammengebissen halte (dabei kann ich es mir nicht mehr leisten, diese Zähne
noch mehr zu lockern).
Wiederum Gähnen.
Okay, gute Nacht, ihr Lieben!
(24./25.10.2017)
©Peter Alois Rumpf Oktober 2017
peteraloisrumpf@gmail.com
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