790 Dann schreit diese Stille
Ich wache mit einem starken Empfinden von seelischem Schmerz
auf; aus einem Traum, den ich vergessen habe.
Ein wenig desorientiert (innen) torkle ich durch die Frühe,
finde jedoch die ersten, kurzen, morgendlichen Wege weitgehend problemlos. Nur daß ich mich langsam und
bedächtig bewege.
Mein Herz umklammert immer noch ein unterschwelliger Schmerz
- dumpf und scharf gleichzeitig - je nachdem, wie konzentriert ich meine
Aufmerksamkeit auf ihn richte.
Mein Atem wirkt angekränkelt, als müßte ich jeden Moment
loshusten, aber ich komme eine Zeitlang noch über diese Hustenauslöser drüber.
Dann ein kurzer, trockener Huster.
Die Augenmuskel in den Augenhöhlen haben auch irgendetwas;
das alles nicht stark, das alles noch so, daß man noch lange nicht von Schmerz
spricht.
Meine Gesichtsmuskel sind leicht verkrampft und
überanstrengt.
Jetzt ist es außen so still. Keines der Geräusche
durchschneidet diese Stille, eine jedes stützt sie.
Nur mein Surren in den Ohren wird schrill und laut, wenn ich
es beachte und meine Aufmerksamkeit hinlenke. Dann schreit diese Stille.
Was ist mit meinem seelischen Schmerz? Der beginnt sich in
mehreren Seufzern langsam aufzulösen. Was es mit ihm auf sich hat, habe ich
nicht enträtselt.
Am Rande meines Gesichtsfeldes beginnt sich auch alles
aufzulösen. So bewegen sich meine Walkingstecken wie aufrecht tanzende
Schlangen.
(18.10.2017)
©Peter Alois Rumpf Oktober 2017
peteraloisrumpf@gmail.com
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