Dienstag, 17. Oktober 2017

788 Im Dschungel

Nicht unverletzt bin ich durch den Morgendschungel gekommen, aber es sind nur harmlose Blessuren – rede ich mir zumindest ein. Daß ich keine gute Figur gemacht habe, ist doch egal. Der Dschungel ist kein Boulevard, auf dem man sich präsentieren muß. Mein Fehler war, daß ich am Dschungel etwas kritisiert habe. Am Dschungel, … am Dschungel gibt es nichts zu kritisieren.
Vom Dschungel kann man nicht erwarten, daß er Übereinkünfte einhält, nein, nicht einmal, daß er sie eingeht. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Den Konfrontationen weicht man besser aus, wenn man sich nicht hundert Prozent sicher ist. Ich bin mir nie zu hundert Prozent sicher.
Jetzt hocke ich wieder in meinem Versteck. Da fühle ich mich halbwegs in Sicherheit.
Ich glaube nicht mehr, daß ich jemals noch aus dem Dschungel hinausfinde. Das habe ich akzeptiert. Aber daß ich mich dort richtig wohl fühle, kann ich nicht behaupten. Wenn schon Dschungel – so kommt mir vor – dann bin ich im falschen. Aber wer weiß das schon. Wie gesagt, im Dschungel ist man für alles selber verantwortlich.


Ich mache meine Augen zu. Ich mache meine Augen auf: herrlich erstrahlt mein verdunkeltes Zimmer im hochgedrehten Schein meiner Leselampe.








(17.10.2017)












©Peter Alois Rumpf    Oktober 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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