Montag, 18. September 2017

762 Komuskra Tengri

Die Katze schaut auf mich. Und auf sich. Gut, das ist jetzt nur der Einstieg.

Mein Kopf schwirrt mir von Eindrücken und dem mich wieder einhüllenden Surren, das heute Abend ein wenig höher zu schweben scheint, wie eine Haube am Kopf, aber jedenfalls bis zu den Ohren herunter.  ...  Das war jetzt das Vorwort.

Im Hauptteil geht es um … um Komuskra Tengri (anscheinend ist der falsche Namen dieser mongolischen Gottheit eine Erfindung von Brigitte Pokornik, ich finde keine Belege dafür. In meinem Sinnhorizont existiert er schon seit Jahrzehnten unter diesem Namen.) (Gerade habe ich herausgefunden, daß komu skra auf Polnisch „wem zu verbergen“ heißt. Aha! So kann man also in die Irre gehen!), dem Gott des strahlend blauen Himmels. Ich stelle mir darunter immer einen weiten, klaren Herbsthimmel vor, das Blau schon dunkler, die Luft schon frisch. Ich freue mich auf diese sonnigen Herbsttage.

In letzter Zeit freue ich mich öfters. Letztens war ich sogar richtig glücklich. Und ich habe festgestellt, daß ich es mit mir eigentlich recht lustig habe.

Ich freue mich auch auf die Nebeltage. Ich meine nicht den Hochnebel, sondern den Nebel herunten auf den Straßen, der die Häuser einhüllt und das Licht der Straßenlaternen dämpft und sichtbarer macht, und die Bäume wie magische Gestalten erscheinen läßt, und die Akustik verändert.

Schnee verändert die Akustik noch stärker. Wenn er frisch und ausgiebig fällt, macht er die Stadt still. Zumindest so lange, bis die Schneepflüge daherdonnern und die Schneeräumkommandos lärmend herumkratzen. Ich kann mich erinnern, Schneien macht auch das Land ruhig. Wir alle wissen, daß dort der Schnee besonders schön ist. Gut, das waren jetzt Banalitäten. Ich freue mich  jedoch auch auf die Schneetage.

Ich mag auch die herbstlichen Regentage, vor allem, wenn ich viel Zeit und Muse habe, die Melancholie auszukosten. Ja, auch auf solche Tage freue ich mich. Was gibt es Schöneres, als an einem solchen Tag durch einen Wald oder einen Park zu wandern und dann ins warme Zuhause kommen und einen heißen Tee trinken? Oder in einem stillen Kaffeehaus zu sitzen und durchs Fenster den Leuten auf der Straße zuzuschauen und auf die Melodie der Regentropfen zu horchen? Ich muß nur noch ein stilles Café finden

Das Leben ist schön.

Zurück zu Komuskra Tengri, dem – angeblich - strahlend blauen Herbsthimmel.









(17./18.9.2017)














©Peter Alois Rumpf    September 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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