Mittwoch, 13. September 2017

760 Mit von Kraft strotzendem Zittern

Mit einem von Kraft strotzenden Zittern strecke ich meine Glieder im Bett. Dann merke ich: eigentlich bin ich noch zu müde. Kein Wunder: ich habe ja gestern bis fast zwei Uhr früh gearbeitet. Zuerst am Computer herumgetan und dann gelesen. Jetzt ist es noch nicht einmal acht Uhr und ich liege schon längere Zeit halbwach im Bett. Am Computer gestern habe ich gar nicht viel gespielt, aber auch das war Arbeit, denn ich mußte mich ja aus der nervlichen Anspannung, die ich im Job aufgebaut hatte, Millimeter für Millimeter herauslösen.

Also, jetzt hänge ich hockend zwischen den Welten – nur bildhaft gesprochen natürlich, nicht in echt – und versuche, ein paar auch für mich überraschende Sätze zu formulieren, die irgendetwas enthalten – und sei es in homöopathischer Verdünnung – das ich vorher noch nicht wußte.

Weil ich nicht weiterkomme, nütze ich die Zeit und streichle inzwischen die Katze. Die produziert im Moment ein brüchig knarrendes Schnurren, das sich erst allmählich in ein zusammenhängenderes und melodiöseres steigert.

Ihr gnostischen Sätze, wo seit ihr?! Daß mir jetzt die Kreuzigung Christi einfällt, erstaunt mich, wäre jedoch religionsgeschichtlich erklärbar. Aber daß das so weit in meine Seele reicht, daß es mir im Halbschlaf als Bild aufsteigt? Wahrscheinlich geht es dabei nicht um bloße Theorien, sondern - wie meistens - um Lebenkonzepte, die schicksalhafte Auswirkungen auf das Verhältnis von Leib und Energiekörper haben.

Ich gehe dem nicht weiter nach, denn mir fallen schon wieder die Augen zu.

Das Schnurren der Katze ist inzwischen wieder zu einem brüchigen Knarren herabgesunken, ein paar Streicheleinheiten fachen es wieder an. Übrigens: im Notizbuch schreibe ich Varianten oft einfach neben- oder übereinander. Hier zum Beispiel herabgestuft, herabgesunken – übereinander, versetzt.

Seit Monaten fällt mir erstmals wieder das Heulen einer Klimaanlage im Lichtschacht auf. Wie gibt es das, es monatelang nicht registriert zu haben? (sie (die Klimaanlage), es (das Heulen): übereinander) oder ist es nur ein Dunstabzug? Keine Ahnung! Wirklich keine Ahnung!

Habe ich noch irgendwas zu sagen? Nein. Tauchen noch irgendwelche ansprechbaren Bilder auf? Nicht wirklich.
Gut. Das war's für heute.

Ich strecke wieder genußvoll meinen müden, kraftstrotzenden Körper und werde mich dann aus dem Bett herausschälen. Früher oder später.










(13.9.2017)











©Peter Alois Rumpf    September 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite