751 Um für den heutigen Arbeitstag gerüstet zu sein
Heute habe ich mich gezwungen, ganz lange zu schlafen
beziehungsweise im Bett liegen zu bleiben und zu dösen. Um für den heutigen
Arbeitstag gerüstet zu sein. Keine Tätigkeitsvorsätze für den Vormittag. Das
Schreiben nur kurz eingeschoben. Ich dachte, das geht schon. Es geht ja
wirklich, solange es nicht ausartet. Habe ich eigentlich etwas zu sagen? Nicht
so recht. Meine Gedanken schweifen herum, suchen herum, aber gleiten immer
wieder ab. Gut, man muß ja nicht denken! Sehe ich etwas? Nehme ich wahr? Ja
natürlich, jedoch ganz undifferenziert. Mein äußerer wie mein innerer Blick
schweifen auch bloß herum, bleiben nirgends hängen, rutschen von allen
Gegenständen ab. Überhaupt: das, was entgegensteht, macht nicht den Eindruck,
daß es steht, es wirkt eher amorph, wie irgendetwas Vages, Breiiges, das mich
einhüllt. Sicher, wenn ich genauer und länger hinschaue, wird es fester, aber
trotzdem noch nicht ganz überzeugend.
Jetzt geht unten das volle Kinderleben los und die
akustischen Ergebnisse daraus fordern meine Aufmerksamkeit ein. Ich höre das
alles, ob ich will oder nicht.
Ich seufze und beschließe, jetzt aufzustehen.
Hinunterzugehen und zu frühstücken ist im Moment – glaube ich – nicht so gut.
Ich denke, ich würde stören.
Wozu dann aufstehen? Ja eh! Schmerzfrei wird es auch nicht
sein. Trotzdem!
(4.9.2017)
©Peter Alois Rumpf September
2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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