748 Und plötzlich die Angst
Und plötzlich die Angst. Wie aus dem Nichts aufgetaucht. Ich
liege da, wache allmählich auf, alles scheint friedlich, und von einer Sekunde
auf die andere, wie ein Schlag in die Magengrube: die Angst. Sofort frißt sie
sich fest und breitet sich über den ganzen Körper, über die ganze Seele aus.
Bewegungsloses Zittern. Die Geräusche des beginnenden Tages beruhigen mich nur
oberflächlich ein wenig. Nein, nein, im Inneren hockt die Panik. Ich bin hier
in der Welt fremd, ganz fremd, von kalten Mächten hier abgeworfen,
hereingeschleudert - ich weiß nicht, was mit mir geschieht - und im Stich
gelassen, ohne vom Auftrag zu wissen, ohne vorbereitet, ohne über die Welt hier aufgeklärt worden zu sein. So kommt es
mir vor.
Horche ich weiter in mich hinein, kommt mir der Gedanke, daß
es vielleicht anders ist. Jetzt scheint es so, als hätte ich vor langer Zeit
etwas verloren, ein Bruch ist passiert, mein Halt war mir entglitten, in diesem
Moment hatte das noch keine konkreten Auswirkungen, aber bald, bald würden sich
die Folgen zeigen.
Vor meinen Augen tauchen Notizen auf, aus der Zeit, als ich
die Welt noch erforschen wollte; ich ahne, daß ich damals Wichtiges entdeckt
hatte, aber bevor ich es lesen kann, lösen sich die Blätter wieder auf.
Ich konzentriere mich wieder auf die Panik, um zu fühlen,
was sie denn sei, um ganz in sie hineinzugehen und sie von innen aufzulösen,
wenn es geht. Jetzt entschwindet sie mir; dabei weiß ich genau, daß sie noch im
Innersten sitzt.
Wieder habe ich plötzlich irgendwelche Zettel in der Hand.
Wohin soll ich sie geben? Ich finde die Lade nicht.
(28.8.2017)
©Peter Alois Rumpf August
2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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