741 Der Mond ist aufgegangen
(Šilo)
Der Mond ist aufgegangen. Es prangen keine Sterne, denn erstens ist es noch zu
hell und zweitens ist der Himmel einigermaßen bewölkt. Der Wind bläst vom
Nordwesten her auf das Meer zu, die Wellen gehen hoch. Wir haben vorm Wohnwagen
schon alles windgesichert. Die Windböen spielen auf meiner nackten Haut. Wind
und Meer rauschen. Die laute Musik vom Café
ist nun aus. Jetzt pfeift der Wind auch noch. Das Sonnendach hält dem Wind noch
stand. Die leergeräumten Wäscheleinen schnalzen hin und her. Den Möwen kann der
Wind nichts anhaben; wenn sie wollen, stehen sie ruhig in der Luft. Jetzt ist
auch der volle Mond hinter den Wolken verschwunden; nur mehr ein winziges
Dreieck leuchtet hervor. Das Pfeifen wird intensiver. Alles, was flattern kann,
flattert. Alles was leicht und nicht niet- und nagelfest ist, fliegt davon.
(6.8.2017)
©Peter
Alois Rumpf August 2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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