728 Hobbylos
Es gibt hier nichts mehr, wo ich meine Flaschenpost
auswerfen kann. Wenn ich meine ausgedruckten Texte schlampig auf meinem
Schreibtisch staple, werden sie nicht auf Reisen geschickt. Niemand von draußen
liest sie. Es ist wie aufgeben, nicht einen Brief, sondern die Hoffnung.
Vielleicht muß es so sein – aus irgendwelchen hinterhältigen Ratschlüssen von
irgendwelchen Göttern, Engeln, Geistern, Dämonen, Djinns, oder doch bloß der
Gespenster meines Aufwachsens, daß sie mir nicht erlauben, hinauszukommen. Oder
ich soll durch Herausforderungen angestachelt werden. Ohje! Das funktioniert
bei mir nicht.
Das hindert mich nicht daran, heute ein üppiges Mahl
zuzubereiten (mißlungen!). Aber umgekehrt ändert das auch nichts daran, daß ich
so ganz hobbylos herumsitze. Das Maximum an Aktivität: aus dem Fenster schauen.
Alles andere ist mehr oder weniger Pflichtübung. Und Fußballschauen.
Ich verliere zunehmend den Lebensfaden. Vielleicht verliere
ich bloß den Geduldsfaden. Ich war nahe daran, einen San-Pedro-Kult zu
veranstalten. Ich hebe es mir doch für Situationen auf, wo ich wirklich mit dem
Rücken zur Wand stehe.
(13.7.2017)
©Peter Alois Rumpf
Juli 2017 peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite