Mittwoch, 26. Juli 2017

728 Hobbylos

Es gibt hier nichts mehr, wo ich meine Flaschenpost auswerfen kann. Wenn ich meine ausgedruckten Texte schlampig auf meinem Schreibtisch staple, werden sie nicht auf Reisen geschickt. Niemand von draußen liest sie. Es ist wie aufgeben, nicht einen Brief, sondern die Hoffnung. Vielleicht muß es so sein – aus irgendwelchen hinterhältigen Ratschlüssen von irgendwelchen Göttern, Engeln, Geistern, Dämonen, Djinns, oder doch bloß der Gespenster meines Aufwachsens, daß sie mir nicht erlauben, hinauszukommen. Oder ich soll durch Herausforderungen angestachelt werden. Ohje! Das funktioniert bei mir nicht.

Das hindert mich nicht daran, heute ein üppiges Mahl zuzubereiten (mißlungen!). Aber umgekehrt ändert das auch nichts daran, daß ich so ganz hobbylos herumsitze. Das Maximum an Aktivität: aus dem Fenster schauen. Alles andere ist mehr oder weniger Pflichtübung. Und Fußballschauen.
Ich verliere zunehmend den Lebensfaden. Vielleicht verliere ich bloß den Geduldsfaden. Ich war nahe daran, einen San-Pedro-Kult zu veranstalten. Ich hebe es mir doch für Situationen auf, wo ich wirklich mit dem Rücken zur Wand stehe.






(13.7.2017)












©Peter Alois Rumpf    Juli 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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