720 Kann sein, ich bin jetzt zu fromm
Die Magie hat mich wieder gepackt. Nein, nein, nicht die
erlebte, nur die gelesene! Erstaunlich, wie sich trotzdem in mir gleich alles
ordnet und zurechtrückt, wenn ich Castaneda lese. Alles Verzweifelte fällt von
mir ab und macht einer gefaßten, stillen Nüchternheit Platz. Ich kann mich
akzeptieren und ich kann die Welt akzeptieren. Obwohl ich meine
Unzulänglichkeit nie so klar sehe, als in solchen Augenblicken und weiß, daß
meine Chancen zur Zeit nicht gut stehen, halte ich mich aus. Ich werfe mir
nichts vor, und auch sonst niemandem. Höchstens wundere ich mich, was in einem
Leben so alles passieren kann; auch wenn es bloß ein gewöhnliches ist. Nein,
ich bin nüchtern und fühle mich illusionslos, aber mein Herz brennt. Mein Herz
brennt für etwas, das ich - so schaut es aus – nie erreichen werde. Ich
halte das gut aus und verneige mich vor denen, die den „Salto ins
Unvorstellbare“ geschafft haben. „Es ist, wie es ist.“
Kann sein, ich bin jetzt zu fromm. Aber das macht nichts.
Ich werde über mich lachen, wenn ich das merke.
(19./20.6.2017)
©Peter Alois Rumpf
Juni 2017
peteraloisrumpf@gmail.com
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