657 Meine Außenwelt
Ich schaue auf den kalten, starren Fliesenboden, betrachte
seine Musterung. Dann verschiebt sich etwas, mein Blick rutscht tiefer, scheint
die Oberflächen zu durchdringen und alles fängt an, sich zu bewegen und zu
glänzen.
Nur kurz, dann ist es wieder vorbei.
Zurück im Zimmer will ich diese Wahrnehmungsverschiebung
wieder holen. Sie kommt jedoch nicht; nur eine gewisse Unruhe ist in meiner
Außenwelt, mehr zu fühlen als zu sehen. Zu sehen ist an manchen Stellen
lediglich ein leichtes Flimmern und die Bewegung meiner Augenlider.
Mir dieses Schließens und Öffnens bewußt zu werden,
erschreckt mich fast ein wenig. Wie gefährdet wir sind. Stell dir vor, die
Lider vergessen, die Augen zu befeuchten, oder die zuständigen Drüsen – ich
nehme an Drüsen – schütten kein Wasser mehr aus.
Wie filigran wir gebaut sind!
Oder irgendetwas ist mit unserer Seele!
(4./5.4.2017)
©Peter Alois Rumpf
April 2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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