Freitag, 31. März 2017

651 Neun Stunden Schlaf

Neun Stunden Schlaf durchgehend. Alles Mögliche wandert durch meinen Kopf. In dieser wohligen Verschlafenheit kristallisiert sich jedoch kein Thema heraus und kein Ansatz für einen Text.
Ein kurzer luzider Moment war übrigens auch dabei; ich habe im Traum die Sterne betrachtet und da ist mir aufgefallen, daß die ganz anders sind. Daran habe ich erkannt, daß ich träume.

Ich nehme mir für diesen Vormittag nichts vor, gar nichts. Ich gebe mir frei. Ich schicke mich in Pension.

Mein übliches Surren ist gerade sehr lebhaft und zieht auch das Ticken des Weckers in seine variablen Modulationen mit hinein.

Eine Idee! Soll ich dem Alfred Kolleritsch meine Texte schicken? Diesen zum Beispiel, weil er die ewigen Schwierigkeiten-beim-Aufstehen-Texte in der gegenwärtigen Literatur kritisiert? Wobei ich keine Ahnung habe, was in der gegenwärtigen Literatur geschrieben wird und festhalten will, daß ich keine Schwierigkeiten beim Aufstehen habe, sondern das Bett mein liebster Schreibarbeitsplatz ist. Oder den Text von gestern, wo ich ein bißchen für das Bei-sich-selbst-Anfangen beim Beschreiben plädiere?

Wäre nicht mehr als ein Gag. Lesen wird er es nicht. Außerdem: wie macht man das? … Da könnte ich auch gleich überprüfen, ob unser Drucker funktioniert und ihn gegebenenfalls zur Reparatur bringen. Die Idee ist kindisch, aber gerade deswegen reizt sie mich.

Jetzt denke ich an den K.P. und werde traurig. (Wie ich es hasse, daß mir der Computer automatisch das u nach dem Punkt auf groß korrigiert, wo ich es doch absichtlich klein geschrieben habe! So ein Trottel!) Ich denke also an den K.P. und werde traurig. Das erste Mal sehe ich deutlich, wie sehr er damals in seinen Zwängen gefangen war. Obwohl er schirch zu mir sein konnte, jetzt sehe ich ihn ohne zu verurteilen. Wie es ihm wohl heute geht? Ich brabbel von Dingen, die Jahrzehnte zurückliegen und am Mobbing war ich als Mitläufer beteiligt. Die Assoziationsbrücke dazu waren die manuskripte.

Meine Manuskripte sind übrigens echte Manuskipte, zumindest in ihrem Kern.

So, jetzt schlafe ich wieder weiter.

Jetzt muß ich aber noch ein wenig über Macht nachdenken; die selbstverständliche Fähigkeit und unhinterfragte Möglichkeit sich zu behaupten und durchzusetzen. Ich sehe sie in einem wörtlich unbeschreiblichen Bild vor mir, als etwas mir Fremdes, das mich jedoch fasziniert. Ganz nahe sehe ich sie, wie ein Exponat in einem Museum. Trotz dieser Nähe kann ich sie nicht ergreifen. Meine armen Arme tun es einfach nicht.

„Da kann man halt nichts machen.“ Dieser rustikale Spruch stimmt sicher nicht! Er ist geradezu widerlich. Er stört und verdirbt meinen ganzen Text. Er ist eine fremde Installation.







(31.3.2017)















©Peter Alois Rumpf    März 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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