645 Gerade habe ich die Tür geschlossen
Gerade habe ich die Tür geschlossen. Jetzt kann meine
Aufmerksamkeit nicht mehr aus. Die Gedanken schweifen trotzdem ab, beschimpfen
eine … irgendwen. Ich schicke meine Aufmerksamkeit aus den abschweifenden
Gedanken in meinen herumwandernden Blick zurück. Der sucht die linke
Zimmerhälfte ab. Kaum etwas Neues unter dem Lampenlicht. Das Neue, das
Unerwartete kommt langsam, wenn es kommt; es muß sich regelrecht einschleichen
und plötzlich ist es da.
Ich freue mich schon darauf. Es wird Geld sein, viel Geld.
Und Erfolg, wohldosiert. Ich werde mich zurückziehen können und trotzdem meine
Auftritte haben; dabei werde ich sehr wählerisch sein; ich werde nur
teilnehmen, wenn wirkliche Gespräche möglich sind. Ich werde Workshops besuchen
und ein paar kleinere Reisen machen. Und wie schon angedeutet zurückgezogen und
abseits an einem Waldrand leben.
Ich schicke meine Aufmerksamkeit aus den abschweifenden
Gedanken in meinen Blick zurück. Der geht jetzt mehr geradeaus, zur Bücherwand.
Bei Büchern bin ich wirklich besitzgierig. Wie bei Musik. … Der Lavabrocken vom Vesuv schaut wie ein
kleines schlafendes Tier aus da oben am Bücherregal. … Ich werde viel Zeit
haben. Viel lesen. Spazierengehen. Schreiben. Musikhören. Die herankommenden
Wolken betrachten und bei Sonnenuntergang den schwindenden Sonnenflächen auf
Wiesen, Feldern, Wäldern und Mauern nachschauen. Und in den Regen blicken. Den
Nebel. Schnee, ja, beim Schneien werde ich zuschauen und dem Wind, wie er die
Bäume biegt und Wellen durch Wiesen und Felder jagt. Und den Sternenhimmel ohne
Lichtsmog. Und vieles andere …
Ich schicke meine Aufmerksamkeit aus den abschweifenden
Gedanken in den Blick zurück, der sich jedoch irgendwo verloren hat. Das
Aufgenommene habe ich gar nicht wahrgenommen. Immer wieder geht mein Blick ins
Leere. …
(26./27.3.2017)
©Peter Alois Rumpf
März 2017
peteraloisrumpf@gmail.com
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