Dienstag, 21. März 2017

637 In allem liegt eine gewisse Schärfe

In allem liegt nun eine gewisse Schärfe. Im Surren, im Gähnen, sogar im behäbigen Ticken des Weckers. Es ist ja nichts Neues, daß meine Seele schon längst gesprungen ist; ein Gefäß, das weder Wasser noch Wein bei sich halten kann. Die edelsten Zaubertränke rinnen aus und benetzen den unerkannten, unbekannten, vielleicht unerkennbaren Untergrund.

So liege ich hier und lasse – hoffentlich! hoffentlich! - meine Umgebung gedeihen. Mein Sinn dreht sich von hinten oben rechts nach vorne unten links, eine Bewegung, die im Kopf schneller vollzogen wurde als in Wirklichkeit. Nein! Nein! Es war umgekehrt! Die Bewegung war schon vollzogen, da habe ich sie erst gedacht. Wie konnte ich das verwechseln!

An den Rändern meines Gesichtsfeldes kräuselt es sich schon ein. Das Surren steigert sich zu ohrenbetäubender Lautstärke. Ich rege mich trotzdem nicht auf. Eine Bewegung des Kopfes verändert die Lautstärke und Tonhöhe des Surrens. Gleich führe ich ein paar Kopfdrehexperimente durch; nein, der Zusammenhang ist nicht mehr deutlich.

Während im Hauptstrom das Surren leiser wird, wird es an seinen Rändern wieder lauter; wie bei der ufernahen Gegenströmung in einem Bach.




(20./21.3.2017)












©Peter Alois Rumpf    März 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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