Montag, 19. Dezember 2016

539 Ich fürchte Herzversagen

Herzversagen, ich fürchte Herzversagen.
Liebe LeserInnen! Laßt euch nicht in die Irre führen. Meine beschreibende Suche findet ja weniger in der raumzeitlichen Wirklichkeit, als bloß in meinen inneren Vorstellungs- und Gedankenwelten statt. Nicht ausgeschlossen, daß da Botschaften zum Beispiel aus der körperlichen Wirklichkeit hineinruschen oder daß diese Gedanken selber wiederum in der körperlichen Welt wirken, aber  … ihr wißt schon – ein weites Feld, da gibt es alles, Wahnvorstellungen, Hypochondrie, implantierte Fremdkörper, Koketterie und so weiter. Also nochmals von vorne.
Herzversagen, ich fürchte Herzversagen. Ich meine, mein Herz hat schon oft versagt – Empfindungen und gelebte Empathie waren nie meine Stärke. Und ob ich den „Weg mit Herz“ gefunden habe? Wenn überhaupt, dann wohl zu spät. Nein, mein Herz ist auf eine ängstliche Art verschlossen; ein offenes Herz habe ich sicher nicht. (Ich setze gerne den Strichpunkt, weil ich einmal gelesen habe, daß davon die Rede ist, den abzuschaffen; ich finde, man kann damit zwischen zwei Aussagen eine Verbindung ausdrücken, die enger als bei einem Punkt ist, aber distanzierter als bei einem Beistrich.) (Ich fürchte tatsächlich, daß mir aussterbende Strichpunkte näherstehen, als – was weiß ich!)

Ich bin jetzt am helllichten (eigentlich mag ich die neue Rechtschreibung nicht. Ich finde es bürokratisch, hier drei l schreiben zu müssen, statt sich eine Abkürzung gönnen zu dürfen. Aber weil es kurios ausschaut und mir der Computer das zweielige unterstrichen hat – sei's drum!) Nachmittag so müde, daß ich mich ins Bett gelegt habe – mein liebster Aufenthaltsort und Lese- , Schreib- und Meditationsplatz – und mir fallen die Augen zu. Was ist mit meinem Geist und meiner Seele los? Oder ist es mein Körper, der nicht mehr will? „Du Joseph, ich mag nicht“. Streikt der Esel auf dem Weg nach Bethlehem? Auf der Flucht nach Ägypten? Oder beim Einzug in Jerusalem? Ist das Kind noch vor der Geburt? Auf der Flucht? Oder reitet es erwachsen auf seinen baldigen Tod zu?

(Wie gesagt, liebe LeserInnen, laßt euch von mir und mein Gehabe nicht ins Bockshorn jagen; auch wenn vermutlich gleich ein Klagelied folgen wird.)

Meine provisorische Existenz! Mein Gott! Wie ist meine Existenz provisorisch! Mein Zimmer: ein Provisorium! Meine Wahrnehmung: provisorisch! „Der Duft der weiten Welt“ (Zitat Kurt Sowinetz): provisorisch! Meine Notizen – provisorisch (ich verweise auf das Vorige und auch auf den nächsten Absatz).

Ich liege da und ich lache über meinen selektiven Fanatismus. Ich wähle etwas aus und bin dann darin fanatisch. Dann ermüdet mein Fanatismus, ist erschöpft und ich werde legerer; doch dann erholt er sich nach einiger Zeit und ich wähle wieder etwas aus und …







(18.12.2016; überarbeitet am 19.12.)









©Peter Alois Rumpf     Dezember 2016     peteraloisrumpf@gmail.com


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