Mittwoch, 7. Dezember 2016

529 Ich bin noch im Vertrag

Eine äußerst interessante, schöne, unbeschreibliche Traumarchitektur. Ich war Mieter und ich bin noch im Vertrag. Nicht mehr allein. Die anderen zwei (Deutsche?), neu dazugekommen, kennen sich mit den Gesetzen viel besser aus als ich. Ich glaube, wir werden das gut hinbekommen. Das Haus ist riesig, riesig! Riesig wie eine Raketenmontagehalle, aber alt. Kein moderner Bau. Vielleicht übernehmen wir es überhaupt als Ganzes. In Hauptmiete oder gar als Besitzer. Ich frage dreimal, ob ich wirklich noch dabei bin, als Mieter oder Mitbesitzer. „Ja, ja“, bestätigen sie, „du bist voll drin im Vertrag.“
Die zwei anderen, die ich dort übernachten habe lassen – das sind wieder andere, zwei Junge, vielleicht verwandt, haben vergessen, das Licht abzudrehen. Es ist alles schon ziemlich gut und modern eingerichtet – ich bin ein wenig überrascht – während die Wände und Mauern noch archaisch sind, das Ganze wie ein uralter, gemauerter Schlauch, alles rund und ohne Kanten und Ecken, der Verputz offensichtlich einfach händisch aufgeklatscht, bunt angemalt, ein runder Tunnel. Wenn man aus dem Tunnel rauskommt, steht man in der riesigen Halle. Die Seitenwände des Schlauches stehen an der Stelle zum Teil noch, aber oben ist er offen, man sieht, daß die Tunneldecke abgerissen ist und ein paar Schritte weiter dann auch die anderen Mauern. Dort steht man dann in der offenen Halle, die unglaublich hoch ist und überall erkennt man noch die Reste der abgerissenen Wände. Es schaut sehr toll aus; man wird schon noch renovieren müssen, aber was? Ich denke, man sollte möglichst viel vom jetzigen Zustand erhalten. Wer hat das überhaupt alles veranlasst? War ich das noch und habe es vergessen? Haben die zwei neuen tatkräftigen deutschen (?) Teilhaber schon die neuen Möbeln und den Umbau veranlasst? Oder die Hausbesitzerinnen?

Das erstemal, daß ich von einer meiner fast vergessenen Wohnungen geträumt habe – und ich war schon oft dort! - und dabei ein Gefühl des Optimismus mit der Wohnung verbunden habe, und nicht nur Belastung und Überforderung. Die zwei Neuen sind eine große Hilfe. Danke, wer immer ihr seid. Daß ihr mehr oder weniger das Kommando übernommen habt, ist mir – trotz all meiner Unsicherheit – recht. Mein Vertrauen ist stärker. Das wird noch interessant.
Jetzt kann ich es genauer sagen: die zwei Neuen helfen mir gegen die Übergriffe der Hauseigentümer auf meine Wohnung. Jetzt fühle ich meine Rechte besser geschützt.







(7.12.2016)













©Peter Alois Rumpf     Dezember 2016     peteraloisrumpf@gmail.com

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