Samstag, 26. November 2016

519 Reaktionen und Feedback

Oh Gott, ist mir schlecht! Mir ist so schlecht und ich fühle mich ganz schwach. Beim Einkaufen mußte ich mich sehr zusammenreißen und meine Füße (in Österreich darf man zu den Beinen Füße sagen) haben gezittert. Darum habe ich mich ins Bett zurückgezogen um zu schreiben.

Es wurde an mich von berufener Seite der Vorschlag herangetragen, einmal etwas über die Reaktionen, Rückmeldungen und Feedbacks  auf meine Texte zu schreiben.
Warum nicht?
Ich habe treue Leser und Leserinnen meiner Schublade (www.dieschublade.at), bei denen ich mich auf diesem Weg bedanken will. Herzliches Vergelt's Gott! … oder einfach Danke!

Gerüchteweise gibt es Leserinnen, die sich treffen (!), um meine Texte zu lesen. Whow! Das muß man/frau sich einmal vorstellen!

Meine Abschiedstexte (Abschied Vater, Abschied Mutter) haben im familiären Umfeld anscheinend Entsetzen und Irritation, wenigsten Unbehagen ausgelöst. (Nicht hier bei mir in meinem unmittelbaren Umfeld). Wie ich nur so über meine Eltern schreiben kann! Ich lasse mich immer und sehr leicht verunsichern, aber letztlich muß ich sagen, ich war mir dann doch sicherer als vorher. Mich wundert es ein wenig – obwohl ich es bis zu einem gewissen Grad auch verstehe, daß nur zu diesen Texten familiäre Reaktionen gekommen sind, aber nie bei den Geschichten, wo ich mein kindliches Elend beschreibe. (Mit Ausnahme meines treuesten Lesers und Förderers. Lieben Dank, Berger vom Lawinenschutz!) Andere (außerhalb der Familie) wiederum haben mir gesagt, daß sie gerade diese zwei Texte für meine besten halten.

Von „außen“ ist zu einem (andern) Kindheitstext - als Beispiel - sehr wohl eine Reaktion gekommen: „Du hast es auch nicht leicht gehabt!“ Danke, Frau Br.. Danke für ihr Mitgefühl. In diesem Feedback ist kein falsches Mitleid, absolut kein (mit)jammernder Unterton, es bleibt sachlich, das Leiden wird nicht übertrieben oder überhöht, sondern nur wahrgenommen und anerkannt. Mehr braucht's eh nicht! Das „auch“ zeigt ganz richtig, daß ich nicht der einzige bin, und schon gar nicht einer mit einem besonders schlimmen Schicksal. Dieser Satz paßt genau so!
Ich schreibe und beschreibe einfach; ich sage damit ja nicht, daß ich es besonders schlimm gehabt hätte – im Vergleich mit anderen, und ich stehe sicher keinem und keiner im Weg, wenn er oder sie seiner- oder ihrerseits seine oder ihre Geschichte erzählt. Und ich werde immer sicherer, daß es legitim ist, seine persönliche Geschichte zu erzählen; ich vermute sogar, daß das mit der Geburt des Individuums zu tun hat, mit der sich unsere Zeit immer noch abquält. Aber genug davon. Wenden wir uns lustigeren Themen zu.

Ich vermute, daß es in Spanien eine Fan-Dependance gibt (¡somos escoceses!) und es gab auch Reaktionen (oder doch Einzahl? Reaktion?) aus Lateinamerika! Auch in der Schweiz vermute ich LeserInnen und in Deutschland. Genug der halb geschummelten Angeberei!

In Tirol wird gerade in Wörgl ein Text ausgestellt. Ja, ausgestellt! (Ich grüße meine LeserInnen im heiligen Land Tirol. Grüß Euch Gott!)

Ja und was noch? Ja, genau! Es gab Anfragen, warum ich in meiner rudimentären Literaturkritik (Nummer 512) so scharf und gnadenlos über den Dichter Johannes Fischamend herziehe.
Zunächst einmal, Fischamend ist eine Ortschaft östlich von Wien mit der Postleitzahl 2401, wo der Fluß Fischa in die Donau mündet und somit an diesem Ort in seiner bisherigen Gestalt sein Ende findet. Ich lese aber auch gerne „(Sternzeichen) Fisch am Ende“. Das habe ich mir so ausgedacht und angewöhnt. Das nur so nebenbei.

Warum gehe ich so scharf gegen das Gedichtfragment vom Fischamend vor? (Sonst bin ich ja nicht so streng und aggressiv – zumindest nicht in den neueren Texten nach dem endgültigen Bruch mit dem Döbereiner.) Naja. Ich meine … sagt einmal! Macht euch der Vergleich nicht sicher? Juan Ramon Jimenez, Dylan Thomas? Faselt und jammert der Fischamend nicht viel zu sehr herum? Aufgeblasenes Pathos? Geradezu pubertär! Es erinnert mich ein wenig an meine Teenager“lyrik“ aus meiner „Frühzeit“ (hahaha!). „Ich bin ein Versager“ - und das eine oder zwei Seiten voll. Oder „weil des de leit nit segn, daß ...“ Oder eppa nicht? Dabei soll dieser Gedichtscherben ein neuerer Text sein.
Ich mein', ich habe nichts dagegen, wenn ihr meine Kritik widerlegt und mich vom Gegenteil überzeugt! Gar nichts! Au contraire!
Mir wurde auch erzählt, daß jemand den Johannes Fischamend gegoogelt und nichts gefunden hat. Also ich habe einmal oder zweimal in Ö1 ein Radiointerview mit ihm gehört – nicht über Literatur! Nein, irgendwas anderes – und er ist mir sehr bekannt vorgekommen, wenn mir auch seine Stimme irgendwie fremd geklungen hat – ich habe ihn erkannt! Aber gut, das ist auch schon wieder einige Jahre her.

Und sonst? Was für Reaktionen hat es noch gegeben? Bei einer öffentlichen Lesung sollen sich angeblich Leute vor Lachen zerkugelt haben. Angeblich! (Glaubt ihr das? Ich nicht!) (Übrigens! Kennt wer eine brauchbare Lokalität, wo ich unkompliziert, auch gegen ein nicht allzu hohes Entgelt, eine Lesung abhalten könnte? Bitte melden!)

„Und sonst? Was wurde noch alles an dich zu deinen Texten geschrieben?“
„Geschrieben? Wieso geschrieben? Ah so! … Geschrieben sonst eigentlich wenig. Hauptsächlich geklickt: gefällt mir! gefällt mir! gefällt mir! gefällt mir! gefällt mir! gefällt mir! gefällt mir! gefällt mir! gefällt mir! gefällt mir! gefällt mir! gefällt mir! gefällt mir! - vom 15. November bis heute.“


Und danke, Übelkeit, die du mir heute einen solchen großartigen Text beschert hast! Danke!

Und dann war noch die Geschichte bei Castaneda, wo eine seiner Ex erzählt, ihr Mann … aufhört … immer so schlecht ist … … …






(26.11.2016)












©Peter Alois Rumpf        November 2016     peteraloisrumpf@gmail.com

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