515 Kein Boden unter den Füßen
Ich habe keinen Boden unter den Füßen. Mein labiles
Gleichgewicht – jetzt, wie ich da im Bett knotze – kann jederzeit kippen. Denn
ich weiß gar nicht, ob es richtig ist. Es fehlt innere Gewißheit. Mein Haus ist
auf Sand gebaut und schützt mich nicht wirklich vor Regen und Sturm, schon gar
nicht vor Erdbeben. Was heißt Haus! Die aus zusammengeklaubten Versatzstücken
und irgendwelchen gefundenen Resten provisorisch in Panik und Lähmung
zusammengenagelte Hütte. Es braucht sich nur einer anlehnen und sie fällt um.
Das gibt eine massive Grundnervosität – kommt Regen? Kommt Sturm? Geht wer
vorbei? Und wenn ja, was hat er vor? Wird er hertreten? Wird er Steine herschmeißen
und die Wand stürzt gleich ein? Wird er mich von meiner Stelle, die mir nicht
gehört, vertreiben? Und wenn einer daherkommt und sagt, „schau! So macht du
das, und so!“ und gibt sich als kompetent und hilfsbereit aus, dann glaub ich
ihm viel zu schnell, auch dann, wenn er keine Ahnung hat.
Und wenn ich einfach herumwandere? Schlimmstenfalls schwebe?
(23.11.2016)
©Peter Alois Rumpf November
2016 peteraloisrumpf@gmail.com
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