Mittwoch, 23. November 2016

515 Kein Boden unter den Füßen

Ich habe keinen Boden unter den Füßen. Mein labiles Gleichgewicht – jetzt, wie ich da im Bett knotze – kann jederzeit kippen. Denn ich weiß gar nicht, ob es richtig ist. Es fehlt innere Gewißheit. Mein Haus ist auf Sand gebaut und schützt mich nicht wirklich vor Regen und Sturm, schon gar nicht vor Erdbeben. Was heißt Haus! Die aus zusammengeklaubten Versatzstücken und irgendwelchen gefundenen Resten provisorisch in Panik und Lähmung zusammengenagelte Hütte. Es braucht sich nur einer anlehnen und sie fällt um. Das gibt eine massive Grundnervosität – kommt Regen? Kommt Sturm? Geht wer vorbei? Und wenn ja, was hat er vor? Wird er hertreten? Wird er Steine herschmeißen und die Wand stürzt gleich ein? Wird er mich von meiner Stelle, die mir nicht gehört, vertreiben? Und wenn einer daherkommt und sagt, „schau! So macht du das, und so!“ und gibt sich als kompetent und hilfsbereit aus, dann glaub ich ihm viel zu schnell, auch dann, wenn er keine Ahnung hat.

Und wenn ich einfach herumwandere? Schlimmstenfalls schwebe?




(23.11.2016)












©Peter Alois Rumpf    November 2016    peteraloisrumpf@gmail.com

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