Mittwoch, 16. November 2016

505 Sozusagen Pelzig

Unentschiedener Zustand. Meine Aufmerksamkeit sucht noch. Ich kann nach links oder rechts rutschen, nach vorne kippen oder nach hinten fallen. Im übertragenen Sinn, denn wie gesagt, meine Aufmerksamkeit hat sich noch nicht richtig verankert und sucht noch.

Was ist dabei so schwierig? Nichts, mein verschrecktes Gemüt liebt es, sich in dieser Tarnung zu verstecken und noch nicht entschieden und greifbar zu sein. Gewissermaßen. Denn andrerseits bin ich in diesem Zustand sehr wenig wehrhaft, jedoch  - sozusagen - nicht im Spiel. Ich taumel noch herum. Wahrscheinlich ist es wichtig, daß ich dabei alleine bin und nicht irgendwo „draußen“.

Jetzt krame ich im Pseudowissen herum, daß es Tschitin heißt, wenn ein Pferd dem anderen angebundenen Pferd Heu zum Fressen bringt. Ganz fröhlich kommt es mit einem Büschel Heu im Maul angaloppiert. Tschitin, betont auf der letzten Silbe, die Nächstenliebe der Pferde. Das ist wirklich traumhaftes Wissen!

Ein Schüler schreibt mir, ob das Wort Tschitin mit Djihad zu tun hat – als sein Gegenteil. Ein interessanter Gedanke! Ich werde dem nachgehen.

Jetzt kommt einer daher mit Zigarre im Mundwinkel, schleppt irgendetwas, erklärt mir das Ganze – wozu das gut ist – und geht wieder weiter. Schon hat er sich, sein Wissen und seine Botschaft aufgelöst. Nichts mehr da.

Von der Stimmung und den Begleitgeräuschen her kündigt sich eine nächste Welle an. Wieder eine kleine Welle mit einer kleinen Privatoffenbarung, aber mit dem Versuch, sie aufzuschreiben, habe ich sie offensichtlich verscheucht. Es sind sensible Wellen, die da ständig und sanft an meine Wahrnehmung anbranden.

Die sogenannte Realität meldet sich jetzt stärker und fordert einen größeren Anteil meiner Aufmerksamkeit ein. Schau ma mal.

So ganz bin ich noch nicht bereit. Am ehesten kann ich mich noch auf das Weckerticken und die Regentropfen einlassen; die heben diesen angenehmen Schwebezustand noch nicht wirklich auf.

Jetzt glaube ich, einen Vogel zwitschern gehört zu haben, aber mein Verdacht ist, es hat sich ein Traumsperling dazwischen geschoben.

Von irgendeinem griechischen Helden wird mir gesagt: Hauptsache, daß er überlebt hat. Wie, ist nicht so wichtig. Gut, danke, werde ich mir merken.

Jetzt geht es um mein Haus am Land mit vielen Mäusen und wie ich den Katzen das Mäusejagen beibringe. Indem ich sie nicht füttere! So einfach und brutal geht das. (Wohlgemerkt: im Traum!)

Vom deutschen Kabarettisten fällt mir nur sein echter Famlienname ein, nicht sein echter Vorname und nicht der Name seiner Bühnenfigur. Barwasser. Beim anderen verehrten deutschen Kabarettisten ist es umgekehrt, da fällt mir einer seiner Bühnennamen ein und nicht sein echter. Sanftleben, Oberst Sanftleben. Ah, doch. Jetzt gerade! Schramm, auf dem Umweg über die Gebrüder Schrom. Mein Gehirn arbeitet sich anscheinend allmählich in die Alltagswelt vor. Wobei das vielleicht etwas aussagt, wenn ich Kabarettisten als Stützpfeiler der Realität benütze. Als Säulenheilige der Wirklichkeit. (Ein anderer Realitätstreiber ist mein Kreuz, indem es schmerzt.)
Pirol, äh Priol. Jetzt stockt's wieder. Na, geh schon! Wer hat zum Priol immer Pirol gesagt? Ich seh' ihn klar vor mir, nur der Name fällt mir nicht ein! Na, ein ganz besonders absurder Typ. Ich habe schon viel mit ihm gelacht. … So ein langer, dünner .. Ah! Piet Klocke! Jetzt hab ich's! - Der Wecker läutet – Jetzt fällt mir auch der Bühnenname des ersten ein: aufgemerkt! Pelzig! - aufstehen!














©Peter Alois Rumpf    November 2016    peteraloisrumpf@gmail.com

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