Donnerstag, 17. November 2016

506 Ich bin eine schöne Seele

Ich bin hundemüde. Aber ich muß noch warten, das Badezimmer ist besetzt. Eine Engelsgleiche wird besungen. Eine Pelzige schnurrt um mich herum. Meine Schrift vor mir verschwimmt, meine Pupillen sind noch zu weit. Die romantische Landschaft steht auf dem Kopf. Irgendjemand schaut irgendjemandem ins Gesicht, höre ich. Ich bin es nicht gewesen. Ich vermeide das Ins-Gesicht-Schauen. Mein Blick weicht gerne aus.

Die Aufforderung zu erzählen (Tell me).

Die Musik lenkt mich ab. Ich kann bei Musik nicht schreiben. Ich brauche Ruhe, Stille, Leere. Nichts darf mich ansprechen. Intentionslose und ziellose Geräusche, das geht. Nichts darf auf mich zielen, nichts mich betreffen. Ich suche von mir aus die Brücke zur Welt. Gegenverkehr nur, wenn ich bereit bin.

Ich warte auf Willie McTell.

Etwas geht zu Grunde, höre ich.

Jetzt ist er da.

Ich selber, ich bin eine verkommene schöne Seele. Mit soviel Liebe und Hingebungsbereitschaft geboren. Und dann das!



Ich zitiere Wikipedia: „Als Intention eines literarischen Werks bezeichnet man die Absicht, die mit bzw. in dem Werk verfolgt wird. Die Literaturtheorie unterscheidet wesentlich zwischen der intentio auctoris (der dem Verfasser eines Textes unterstellten Absicht) sowie der intentio operis (der Absicht des Textes selbst).“




(16./17.11.)









©Peter Alois Rumpf    November 2016    peteraloisrumpf@gmail.com


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