Dienstag, 13. September 2016

441 Konkurs

Vorsichtig horche ich in mein Inneres. Ich will nicht zu viel von dem alten Dreck aufwühlen, sondern an den leuchtenden, lauteren Kern kommen. Okay, das wird nicht so schnell gehen. Dann wenigstens nach ihm schauen.
Ich bin satt und müde. Vom Winterbild an der Wand glänzt mir dezent die Sonne entgegen, hinter Nebel verborgen. Die zwei Visionäre strahlen mich an. Ob sie etwas an mir sehen? Ich glaube, ich habe mich nicht so recht an mein Inneres getraut, aus Sorge, wieder etwas Ungutes loszutreten. Wegen mir ist das nicht, eher wegen meinen Mitmenschen. Dann lassen wir es für heute gut sein.




Es ist noch finster. Ein traumzitternder Morgen; ich beruhige mich nur langsam. Ich denke an Konkurs. Seelischer, geistiger, spiritueller Konkurs; meine Kräfte reichen nicht aus. Zu wenige „Früchte der Umkehr“ (© Johannes der Täufer) hervorgebracht. Ich muß mir bescheidenere Ziele suchen. Zu wenige Einnahmen, zu viele Ausgaben. (Krämerseele!) Kenne mich aber im Konkursrecht für innere Angelegenheiten nicht aus. Ich werde heute einen katholischen Pilgerweg gehen. Ist das bescheiden genug?












©Peter Alois Rumpf    September 2016     peteraloisrumpf@gmail.com

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