281 Hi, hi, hi, hi, hi!
Ein schöner, großer Regenbogen über der Stadt Wien, der sich
mindestens, mindestens eine Stunde gehalten hat, und ein ganz feiner, warmer
Sprühregen, mit dem mir der Wind ganz sanft das Gesicht benetzt hat, und das
unglaubliche Glitzern der frühlingsverkündenen Sonne auf dem nassen Asphalt,
als würde die Straße gleich vor Energie bersten und explodieren, und daß mich
auf dieser Straße, die ich entlanggegangen bin, zwei Leute, die mir auf den
ersten Blick so gar nicht sympathisch waren und bei mir zunächst eine innere
Abwehr ausgelöst haben, daß diese Leute mich nach dem Weg gefragt haben, und
das alles dicht und kompakt innerhalb von zehn Minuten – das hat mich aus mir
gehoben; glücklich, dankbar und ergriffen. Mein Leben ist nicht sinnlos; ich
bin reich beschenkt und werde gebraucht. Ich sehe beinahe Wunder und das
Universum vertraut mir eine Aufgabe an. Hey Leute, fragt mich! Ich gebe gerne
Auskunft! Ich rede vielleicht ein wenig kompliziert herum, dafür wiederhole ich
alles dreimal!
Die Kerze da am Ofen strahlt ein besonders schönes Licht
aus. Darüber die Bilder, die so aussehen, als würde sich die Oberfläche der
Wirklichkeit gleich in einer Wellenbewegung auflösen. Gleich bricht das
Wirklichkeitsmagma durch und was unsere Realität, auf der wir uns befinden,
ausmacht, war nur ein für eine Ewigkeitssekunde erstarrtes Bild.
Und immer wieder diese schönen Schatten! Wie reich und voll
die Schatten sind, wenn man sie länger betrachtet, welche Fülle und Intensität
ihnen innewohnt. Dabei komme ich bloß an den Rand von Ahnungen – ich sehe die
Schatten nicht sich unabhängig von ihrem Werfer bewegen.
Man kann es wenden und drehen wie man will, ich halte die
Welt nur aus, wenn etwas vom Dahinterliegenden durch ihre Oberfläche
hindurchschimmert.
(Nebenbei: wie wäre das? Mein Beruf: Schattenwerfer! Hi, hi,
hi, hi, hi!)
©Peter
Alois Rumpf Februar 2016 peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite