Montag, 14. Dezember 2015

249 Joch


In einem Kosmos aus Geräuschen, die mich umkreisen. Das Umkreisende kommt aber aus mir! Ein banges Herz. Soeben aus einem Albtraum erwacht ist es ängstlich, ratlos, verwirrt, erschrocken.
Ich fühle die Haut im Gesicht sehr angespannt, und das Surren, als wäre es von außen an meine Ohren installiert, wie bei einem Ochsen das Joch. Ein Joch aus Geräuschen, um mich lenken zu können. Wohin? In den Abgrund. Oder um mich davor zu bewahren? Würde ich ohne Joch auf den Abgrund zugehen? Ach, das weiß ich nicht. Vergiss es.
Das Geräusch eines Motorrades – ich glaube, es kam von innen. Ja sicher, von innen ist es in die Geräuschglocke um meinen Schädel aufgestiegen.

Unter meinem inneren Blick runden sich alle Formen. Jetzt löst sich ein großes Stück aus dem metallenen Fensterrahmen, unabsichtlich, nur weil ich mich angehalten habe. Ich erschrecke darüber und auch meine reale Hand zuckt zurück.

Das ist der Höhepunkt links. Aber von unten kommt ein alter, stumpf gewordener Schmerz. Ich habe keine Lust, auf ihn einzugehen. Eine kleine, unsichtbare Verbitterung schließt meinen Mund, der gar nicht offen war.

Irgendetwas luftiges arbeitet am äußeren Gehörgang herum. Zur Sache! Und wiederhole dich nicht!

So bin ich doch gar nicht! Um meine Hand schimmert kurz eine bläuliche Aura. Ich sehe eigenartige, dünne, zerbrechliche Holzsäulen, während meine Nase juckt. Ganz anders als sonst habe ich den Kugelschreiber in der Hand nicht mehr gespürt.










©Peter Alois Rumpf Dezember 2015 peteraloisrumpf@gmail.com

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