249 Joch
In einem Kosmos aus Geräuschen, die
mich umkreisen. Das Umkreisende kommt aber aus mir! Ein banges Herz.
Soeben aus einem Albtraum erwacht ist es ängstlich, ratlos,
verwirrt, erschrocken.
Ich fühle die Haut im Gesicht sehr
angespannt, und das Surren, als wäre es von außen an meine Ohren
installiert, wie bei einem Ochsen das Joch. Ein Joch aus Geräuschen,
um mich lenken zu können. Wohin? In den Abgrund. Oder um mich davor
zu bewahren? Würde ich ohne Joch auf den Abgrund zugehen? Ach, das
weiß ich nicht. Vergiss es.
Das Geräusch eines Motorrades – ich
glaube, es kam von innen. Ja sicher, von innen ist es in die
Geräuschglocke um meinen Schädel aufgestiegen.
Unter meinem inneren Blick runden sich
alle Formen. Jetzt löst sich ein großes Stück aus dem metallenen
Fensterrahmen, unabsichtlich, nur weil ich mich angehalten habe. Ich
erschrecke darüber und auch meine reale Hand zuckt zurück.
Das ist der Höhepunkt links. Aber von
unten kommt ein alter, stumpf gewordener Schmerz. Ich habe keine
Lust, auf ihn einzugehen. Eine kleine, unsichtbare Verbitterung
schließt meinen Mund, der gar nicht offen war.
Irgendetwas luftiges arbeitet am
äußeren Gehörgang herum. Zur Sache! Und wiederhole dich nicht!
So bin ich doch gar nicht! Um meine
Hand schimmert kurz eine bläuliche Aura. Ich sehe eigenartige,
dünne, zerbrechliche Holzsäulen, während meine Nase juckt. Ganz
anders als sonst habe ich den Kugelschreiber in der Hand nicht mehr
gespürt.
©Peter
Alois Rumpf Dezember 2015 peteraloisrumpf@gmail.com
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