245 Wintermorgen
Ich habe gelesen und als mir die Augen
zufallen das Buch beiseite gelegt und sitzliege jetzt im Bett; drei
Pölster im Rücken versinke ich immer wieder in Schlaf, um kurz
darauf von etwas wie einem Stromstoß aufgeweckt zu werden. Die
Stromstöße gefallen mir. Ich denke mir aus, daß sie von einer
geheimnisvollen Macht kommen, die mir Energie schenkt. Gelänge es
mir, dabei nicht wach zu werden, nicht in dieser Welt hochzufahren,
sondern im Traum zu erwachen – die Reise ginge los. Die
überwältigende Reise über Welten, durch endlose, leere Räume aus
Licht und Farbe, vielleicht auch aus Tönen, aus Sphärenmusik. Dort
zieht es mich hin. Wo man die Menschen und somit sich selber
vergessen kann, nur wahrnehmen, aufnehmen, schauen, staunen.
Gut, ich halte es hier im Bett auch
aus, in Erwartung eines kräftigen Frühstücks, das ich mir gleich
bereiten werde. Ich spüre meinen Körper mit seiner Lust auf Welt
und lächle vorsorglich und vorbeugend über sein zu erwartendes
Herumirren.
Die kurzen, düsteren, kalten Tage des
Winters sind schon eine gute Zeit.
©Peter
Alois Rumpf Dezember 2015 peteraloisrumpf@gmail.com
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