Donnerstag, 12. November 2015

229 Was ich da gestern gestammelt habe!


Was ich da gestern gestammelt habe!
Aber es ist schon so, daß sich in vielen Momenten, soweit meine Erinnerung zurückreicht, etwas sich in mir bemerkbar macht und ich es zu fassen versuche, was mir nie so recht gelingt. Eigentlich gar nicht. Ich komme über des Stadium der Ahnungen nicht hinaus. Aber vergessen kann ich es auch nicht. Im Gegenteil, ich glaube, daß dort, genau dort das Entscheidende ist, des Rätsels Lösung, die Antwort auf alle Fragen (oder der Ort, wo alles Fragen aufhört). Ich kann es und will es nicht loslassen, meine ganzes Leben ist auf fast unbewußte Weise daraufhin ausgerichtet, auf so etwas Vages, Unbestimmtes, Unfaßliches, daß ich das Alltagsleben vernachlässige. Das müßte nicht so sein, bei mir ist es aber so. Ich will dort hin, nicht hier bleiben. Diese Dynamik ist sehr stark. Wobei es meinem Geist klar ist, nur wenn ich ganz, wirklich ganz, hier bin, bin ich dort; beziehungsweise kann ich dort hingelangen. Einen anderen Ort, als ein klares, starkes hier als Ausgangspunkt für die Reise nach dort zu wählen, ist selbstzerstörerisch.
Aber meine Seele kann das nicht annehmen; sie fürchtet sich zu sehr vor diesem hier. Ich fühle mich in dieser Welt nicht wirklich daheim. Manchmal, vielleicht für kurze Momente, aber mit einer ständigen, untergründigen Angst, die schon regelrecht angewachsen ist. Ich habe Angst und ich finde mich nicht zurecht. Ich denke immer, die Welt ist mir feindlich gesinnt und will mich nicht haben. Ich kann es mir noch so oft vorsagen, daß das ein Trugschluß, eine Projektion ist - meine Seele – oder was auch immer – glaubt es nicht. Sie kann es nicht richtig glauben. Sie fühlt sich für diese Welt der Dualität nicht robust genug ausgestattet. Und wenn ich glücklich bin, dann fast immer, weil ich das dort spüre und meine Sehnsucht danach.

Ja, so ist es. Weiter bin ich nicht gekommen.


Jetzt ist es Abend und ich liege im Bett um zu lesen. Ich mache eine Pause und strecke mich genüßlich; es ist toll, meinen Körper, mit dem ich hier in der Welt anwesend bin, zu spüren. Oh Gott, und wie ist das schön, im Bett zu liegen und zu lesen! Und wenn es ein gutes Buch ist, dann blicke ich nachher andächtig im Zimmer umher und stehe auf und mache freiwillig oder gar freudig etwas, das getan werden muß.











©Peter Alois Rumpf November 2015 peteraloisrumpf@gmail.com

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