229 Was ich da gestern gestammelt habe!
Was ich da gestern gestammelt habe!
Aber es ist schon so, daß sich in
vielen Momenten, soweit meine Erinnerung zurückreicht, etwas sich in
mir bemerkbar macht und ich es zu fassen versuche, was mir nie so
recht gelingt. Eigentlich gar nicht. Ich komme über des Stadium der
Ahnungen nicht hinaus. Aber vergessen kann ich es auch nicht. Im
Gegenteil, ich glaube, daß dort, genau dort das Entscheidende ist,
des Rätsels Lösung, die Antwort auf alle Fragen (oder der Ort, wo
alles Fragen aufhört). Ich kann es und will es nicht loslassen,
meine ganzes Leben ist auf fast unbewußte Weise daraufhin
ausgerichtet, auf so etwas Vages, Unbestimmtes, Unfaßliches, daß
ich das Alltagsleben vernachlässige. Das müßte nicht so sein, bei
mir ist es aber so. Ich will dort
hin, nicht hier
bleiben. Diese Dynamik ist sehr stark. Wobei es meinem Geist klar
ist, nur wenn ich ganz, wirklich ganz, hier
bin, bin ich dort;
beziehungsweise kann ich dort
hingelangen. Einen anderen Ort, als ein klares, starkes hier
als Ausgangspunkt für die Reise
nach dort zu wählen,
ist selbstzerstörerisch.
Aber
meine Seele kann das nicht annehmen; sie fürchtet sich zu sehr vor
diesem hier. Ich fühle
mich in dieser Welt nicht wirklich daheim. Manchmal, vielleicht für
kurze Momente, aber mit einer ständigen, untergründigen Angst, die
schon regelrecht angewachsen ist. Ich habe Angst und ich finde mich
nicht zurecht. Ich denke immer, die Welt ist mir feindlich gesinnt
und will mich nicht haben. Ich kann es mir noch so oft vorsagen, daß
das ein Trugschluß, eine Projektion ist - meine Seele – oder was
auch immer – glaubt es nicht. Sie kann es nicht richtig glauben.
Sie fühlt sich für diese Welt der Dualität nicht robust genug
ausgestattet. Und wenn ich glücklich bin, dann fast immer, weil ich
das dort spüre und
meine Sehnsucht danach.
Ja, so
ist es. Weiter bin ich nicht gekommen.
Jetzt
ist es Abend und ich liege im Bett um zu lesen. Ich mache eine Pause
und strecke mich genüßlich; es ist toll, meinen Körper, mit dem
ich hier in der Welt anwesend bin, zu spüren. Oh Gott, und wie ist
das schön, im Bett zu liegen und zu lesen! Und wenn es ein gutes
Buch ist, dann blicke ich nachher andächtig im Zimmer umher und
stehe auf und mache freiwillig oder gar freudig etwas, das getan werden
muß.
©Peter
Alois Rumpf November 2015 peteraloisrumpf@gmail.com
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