218 In Erwartung
Neugierig, und – obwohl es schon auf
eins zugeht und ich gerade furchtbar müde war – irgendwie munter
schaue ich mich im Zimmer um. Was wird mir als erstes ins Auge
stechen? Was wird mir einfallen? Was wird in mir aufsteigen?
In Erwartung blicke ich umher. Nichts.
Es ist aber kein unangenehmes Nichts, sondern ein angenehmes. Ein
fröhliches Nichts.
Ich freue mich schon auf das baldige
Wochenende. Aber es ist mehr. Die Freude ist größer und
umfassender. Das Nichts selber freut mich. Ich muß innerlich lachen.
Was für eine potjemkinsche Philosophie! Was für eine potjemkinsche
Stimmung!
Ich gähne ausführlich vor Müdigkeit
und bin ganz wach und aufmerksam vor Freude über nichts. Ich kann es
kaum erwarten, bis das Nichts explodiert und ur-knallt und ein ganzes
Universum hervorbringt. Es ist ein freudiges Erwarten, wie wenn sich
ein Kind auf Weihnachten freut. Ah! Wie ist das alles spannend!
Ein Teil von mir wundert sich über
mich und meine Freude. So kennt er mich gar nicht, aber ich lache ihn
aus.
Diese Freude ist schon ein wenig
anstrengend. Ich werde wieder furchtbar müde und freue mich aufs
Schlafen. Mir fällt auf meiner linken Hand eine leicht irritierte
Hautstelle auf und ich schlecke sie ab um sie zu heilen. Das ist
damit für mich erledigt, zumindest vorläufig.
Jetzt bin ich noch müder. Ich bin
schon neugierig auf meine Träume. Ja, ich freue mich wirklich aufs
Schlafen. Und jetzt ist es soweit.
©Peter
Alois Rumpf Oktober 2015 peteraloisrumpf@gmail.com
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