196 In der Früh
Allmählich habe ich mich aus dem
letzten Traum herausgeschält in die stille Dämmerung hinein. In der
schwimme und schwebe ich, wie ein träger Fisch in trübem Wasser.
Ich betrachte das langsam und fast schwerelos um mich herum
herabsinkende oder wieder aufsteigende Treibgut aus Traumresten,
Bildermüll, Gedankensplittern, ohne konsequente Schlüsse zu ziehen
oder sonst zu einem stichhaltigen Ergebnis zu kommen. In dieser Welt
der weichen Konturen und abgebremsten Bewegungen ist das nicht
möglich. Und auch nicht nötig.
Hmm hmm hmm hmmm hmm hmm hmm hmmm hmm
hmm hmm hmmm hmmmmm – das Stück „Aquarium“ aus dem „Carneval
der Tiere“ von Camille Saint-Saëns
fällt mir dazu ein (Link:
https://www.youtube.com/watch?v=5LOFhsksAYw
7:51-9:57). Ich werde es mir anhören, wenn ich aufgestanden sein
werde. Also doch ein konkreter Entschluß!
Und die Frage: bin ich im offenen Meer
oder in einem Aquarium mit diesem Schwebezustand zwischen Traum und
Wirklichkeit? Wer hat das Aquarium gebaut und betreibt und
kontrolliert es? Wem bin ich ausgeliefert? Und wenn es eine
technische Panne gibt oder der Zoo in Konkurs geht? Oder Krieg oder
ein Reaktorunfall die Betreiber flüchten läßt?
Dann schaut es nicht gut aus.
Langsam läßt die Dämmerung im Zimmer
nach, trotz heruntergelassener Jalousie wird es allmählich heller.
Soll ich hinuntergehen?
Einen schönen Tag wünschen? Oder ist das für niemanden ein Segen?
Störe ich mehr?
©Peter
Alois Rumpf September 2015 peteraloisrumpf@gmail.com
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