153 Im Obstgarten
Ein schöner, großer Nußbaum vor mir.
Bis in die Höhe von eineinhalb Metern wächst er zweistämmig, dann
vereinigen sich die zwei zu einem Stamm. Wo sie zusammenkommen hat
sich eine ovale Höhle gebildet. Auf der Rückseite sind sie schon
ein paar Zentimeter über dem Boden zusammengewachsen. In seinem
Schatten sitze ich, mit Blick auf den wunderbaren Obstgarten, der
sich lieblich und sanft abfallend hingestreckt hat, nicht weit vom
See.
Ich schwelge in geshatterten
Erinnerungen und zersplitternden Phantasien, ich grüble leichtsinnig
herum, nichts Schweres, nur was der leichte Wind der
Unkonzentriertheit mühelos aufheben kann und gleich wieder fallen
läßt.
In diese Konzentrationslosigkeit
schreit mehrmals eine Krähe; lange hat es gebraucht, bis ich ihren
Ruf in mein Bewußtsein gelassen habe. Jetzt höre ich auch die
Antworten anderer Krähen, eine nicht weit hinter mir.
Insekten summen, sich in der
Sonnenwärme ausdehnende Holzbalken knacken, Vögel zwitschern.
Irgendein Gerät wird angeworfen.
©Peter
Alois Rumpf Juli 2015 peteraloisrumpf@gmail.com
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