Montag, 8. Oktober 2007

22 Weitergabe von Leben und Bewusstsein

Aus „energetischer“ Sicht dient Sex ausschließlich der Weitergabe von Leben und Bewusstsein – die energetischen Vorgänge laufen genau in diesem Sinn ab.

Insoferne war in der alten katholischen Morallehre die Definition des Zwecks der Sexualität (im Verständnis dieser Morallehre ist die Ehe der einzige legitime Ort dafür) als Zeugung von Nachkommen richtig. Falsch war wahrscheinlich die Beschreibung dieser energetischen Tatsache nicht in der Form einer „transzendentalen“, sondern einer juridischen oder moralischen Aussage. Das ist eine wesentliche Akzentverschiebung vom Transzendenten zum Sozialen, das heißt, auf die Herde und ihre Ordnung bezogen. Das führte im Laufe der Zeit zu allen möglichen Verbiegungen und Verklemmungen. Diese energetische Tatsache bedeutet ja nicht, dass Sex nicht Lust bereiten darf; im Gegenteil: je erregter die Eltern bei der Zeugung ihrer Kinder sind und je mehr von ihrer Energie dadurch in ihrem Inneren vibriert, desto mehr Energie bekommen ihre Kinder mit auf den Lebensweg. Diese Energie stammt also aus dem elterlichen Energievorrat.

Als beim II. Vatikanischen Konzil die alte Definition vom Zweck oder Sinn des Geschlechtsaktes und der Ehe verändert wurde zu der Definition, dass der Ehebund „auf das Wohl der Ehegatten und auf die Zeugung und die Erziehung von Nachkommenschaft hingeordnet ist“ (codex iuris canonici; can. 1055), wurde vermutlich der transzendentale Aspekt der Definition durch die Primärsetzung des Wohls der Ehegatten weiter abgeschwächt und sie noch mehr zu einer sozialen Aussage gemacht; sozial, weil an innerweltlichen, innermenschlichen Vorstellungen und Bedürfnissen gebunden.

Bei allem Verständnis für das Bedürfnis, in diesem Zusammenhang die juristische und moralische Verengung loszuwerden, hat dabei die Kirche ein Stück ihrer Aufgabe als Orientierungsinstitution, Wissenswertes über das der alltäglichen und menschlichen und sozialen Welt vorgelagerte und sie begründende und tragende Wirkende zu artikulieren, aufgegeben. Es bleibt natürlich die Problematik solcher Orientierungsinstutionen überhaupt, übernommenes Wissen ohne eigenen Erfahrung zu tradieren, aber man kann spekulieren darüber, ob die gesellschaftliche Entwicklung anders verlaufen wäre, hätte die Kirche diesen Schritt nicht getan. Im heutigen common sense wird ja Sex als soziales Allheil- und Trostmittel für alles und jeden, unabhängig von der Weitergabe von Leben und Bewusstsein, zum (falsch verstandenen) „Wohle der Partner“ aufgefasst.

Es ist aber eine Illusion zu glauben, man mache halt mit jemandem nur so Sex und dann ist alles wieder vorbei. Die energetischen Vorgänge bewirken auch bei Verhütung, dass die Frau ständig Energie an den (auch ehemaligen) Sexualpartner liefert und dass der Mann dadurch in eine gewisse (soziale?) Abhängigkeit von der Frau, die den Mann über seine „Energiewürmer“ in ihr beeinflusst und energetisch an sie bindet, gerät. Von der Natur vermutlich zur besseren Versorgung der Nachkommen so eingerichtet – womit wir wieder bei der alten Definition vom Zweck von Sexualität und Ehe wären.

(Viel lustiger ist darüber im Buch von Carlos Castaneda, „Das Feuer von Innen“, S 66ff, nachzulesen).

© Peter Rumpf 2007

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