Montag, 8. Oktober 2007

21 Jungfräulichkeit

Vielleicht hatte der Begriff „Jungfräulichkeit“ einmal etwas anderes bedeutet, jedenfalls gibt es dabei Einiges zu ergänzen.

Die Zauberer aus dem Umkreis von Carlos Castaneda – vor allem nachzulesen bei den Anthropologinnen und Zauberinnen Florinda Donner-Grau und Taisha Abelar – sagen, dass beim Geschlechtsakt der Mann in der Gebärmutter der Frau „Energiewürmer“ hinterlässt, die dann kontinuierlich ungeheure Mengen Energie von der Frau zum Mann umleiten. Die Gebärmutter der Frau hat ein zweifaches Potential: das der Reproduktion und ein zweites magisches, nämlich eine direkte Verbindung zur Kraft, die das Universum trägt, herzustellen und aufrecht zu erhalten. Und zwar ohne „Denken“, ohne sprachliche und sonstige Vermittlung, ohne Religionssystem etc., also direkt. Dieses Potential hat der Mann nicht. Verbraucht die Frau all ihre Energie für Reproduktion und Männer, verliert sie ihr magisches Potential und ihre natürliche Überlegenheit über den Mann. Dies ist übrigens – so sagen die Zauberer – der einzig wirkliche Grund für die Unterdrückung der Frau in der Gesellschaft: dass sie ihre ganze Energie für Sex ausgibt und dabei die an sich unterlegenen Männer energetisch hochpäppelt, und dann keine Energie mehr für ihre magischen Fähigkeiten bleibt.

Eine „jungfräuliche Frau“ könnte demnach eine Frau meinen, die keine Männer energetisch ernährt.

Diese Sichtweise der energetischen Vorgänge haben die Zauberer nicht aus Nachdenken und Spekulation gewonnen, sondern aus „Sehen“: „sieht“ ein Zauberer ein Paar beim Geschlechtsakt – er muss dabei nicht körperlich anwesend sein und er sieht das Paar dabei als Energiekörper – sieht er, wie die Energiewürmer übertragen werden und dann sofort beginnen, Energie von der Frau abzuziehen.

Nun ist es so, dass eine Frau alle ihre Energiewürmer loswerden kann, wenn sie sieben Jahre enthaltsam lebt, weil dann die Energiewürmer absterben. Aber bevor sie absterben fangen noch alle Energiewürmer – die vom ersten bis die vom letzten Mann - an, wie wild zu vibrieren und machen die Frau – sagen wir einmal – unruhig und es fällt ihr schwer, enthaltsam zu bleiben.

Diese Energiewürmergeschichte könnte erklären, warum in vielen Kulturen so viel Wert darauf gelegt wird, dass die Frau jungfräulich in die Ehe geht; wohl weniger aus Sorge um den Energiehaushalt der Frauen, sondern weil die Männer sicher sein wollen, dass sie eine Frau heiraten, die ausschließlich sie selber energetisch ernährt und nicht noch andere Männer mitfüttert.

Dies könnte auch erklären – erklären, nicht rechtfertigen! – wieso in Kriegen und bei Eroberungen Vergewaltigungen so häufig sind: man will die Energien der besiegten Völker rauben.

Und sie könnte erklären, warum die Männer immer nur das „Eine“ wollen: sie wollen die Energien der Frauen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass das katholische Eherecht bei „korrekter“ Eheschließung keine Scheidung kennt, außer wenn die Ehe noch nicht vollzogen wurde, also wenn kein Geschlechtakt stattfand und also noch keine energetische Verbindung zwischen Mann und Frau hergestellt wurde.

Interessant auch, dass im katholischen Kirchenrecht bei allen Eheungültigkeits- und Trennungsverfahren etc. ein „defensor vinculi“, also ein „Bandverteidiger“ vorgesehen ist; es verhandeln also nicht nur die Ehepartner, sondern als Dritter dieser „Bandverteidiger“ mit, der sozusagen die „Interessen“ des Ehebandes artikulieren soll.

Es geht mir nicht darum, ob diese Ehegesetze richtig oder falsch, klug oder unklug sind, sondern allein darum, ob in der Idee des unabhängig von den Wünschen, Vorstellungen und Launen der Partner real existierenden Ehebandes nicht eine Ahnung von den tatsächlichen energetischen Abläufen – Energiewürmer stellen eine Energieverbindung her, die durch einen Willensakt allein nicht mehr zu lösen ist – durchkommt. Noch dazu, wo im orthodoxen Kirchenrecht eine Wiederverheiratung Geschiedener sehr wohl möglich ist, aber erst nach Ablauf von sieben Jahren von der Scheidung an, die - da im christlichen Denken Sexualität nur in der Ehe vorgesehen ist - eigentlich enthaltsam verbracht werden müssten. Es ist, genauso wie bei uns, nicht anzunehmen, dass im Bereich der Orthodoxie die Mehrheit der Gläubigen sich an die Vorgaben des kirchlichen Eherechts halten, aber würde ein Paar nach sieben Jahren Enthaltsamkeit heiraten, würde die Frau keinen anderen Mann mehr energetisch ernähren.

Noch einmal: es geht mir nicht um eine Bewertung dieser Gesetze und Vorschriften, sondern ob da unbewusst eine Ahnung energetischer Tatsachen durchschimmert, egal, ob die daraus gezogenen Schlüsse richtig oder falsch sind.

Auch die Rede von der „Jungfrau Maria“, die ja Jesus von Nazareth geboren hat, klingt weniger absurd, wenn man die Jungfräulichkeit unter dem Gesichtspunkt der Energiewürmergeschichte sieht, da sie ja nach der Geburt Jesu enthaltsam gelebt und keinen Mann energetisch ernährt haben könnte. Ich weiß nicht, wie es war, und auch nicht, ob meine Spekulationen darüber richtig sind, aber jedenfalls muss Maria das Meiste ihrer Energie für die direkte Verbindung zur „Absicht“ (auch so nennen die Zauberer die Kraft, die das Universum trägt) eingesetzt haben, sonst könnte sie nicht leiblich „in den Himmel aufgefahren“ sein.

© Peter Rumpf 2007

1 Kommentare:

Am/um 15. September 2021 um 09:24 , Blogger Unknown meinte...

Auf alle Fälle interessant zu lesen!
Danke dir

 

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