Dienstag, 8. Oktober 2024

3804 Training des Sicherheitsgefühls

 



0:38 a.m. Die Leselampe will nicht nach oben gerichtet bleiben. Oh! Jetzt hat sie fünf Sekunden die Position Lichtstrahl nach oben auf die gegenüber liegende Wand gehalten, dann hat sie sich wieder in einer erschöpften Drehung herunter fallen lassen. Na gut, dann net, sie draht si um und … man schreibt bei nach unten gerichtetem Lichtstrahl. Das läßt mir jedoch keine Ruh, ich dreh und schraub immer noch an der Lampe herum; dabei habe ich bei den fünf Sekunden Ausleuchtung der Bücherregalwand mit den vielen Kunstkarten gegenüber und die drei Bilder oben und die eine schöne Photographie von der winterlichen Riesneralmwaldabfahrt schon bemerkt, dass das, was die nächtliche Schreibanregung betrifft - zumindest in der kurzen Zeit - gar nichts gebracht hat. Nein, ich bekomme das nicht hin: die Lampe hält nicht in der gewünschten Position. Ah! Ich müßte die Gegenschraube mit einem Schraubenzieher fixieren. Dazu stehe ich jetzt aber nicht vom Bett auf und krame in den Werkzeugladen herum (herum: ich kramete schließlich einmal dort und einmal da, weil ich doch gar nicht weiß, wo genau das passende Werkzeug ist); das lasse ich heute sein.

So horche ich in die nächtliche Stille und schaue die reichlich bebilderte Seitenwand des Holzkastens am Fußende des Bettes an. Ich höre gedämpfte Schritte, aber es ist unklar, aus welcher Richtung sie kommen. Meine Ohren dröhnen fast so laut wie nach einem extrem lauten Popkonzert. In diesem … komplex zusammengesetzten … wie kann ich sagen? … Klang meine ich eine Grundschwingung herauszuhören. Eine Komponente klingt wie ein ferner, laufender Motor, aber das wird es wohl nicht sein (weil dieser Ton ständig da ist, egal zu welcher Zeit ich lausche).

Meine Augen sind mir jetzt zugefallen und ich sehe etwas wie eine graue bis braune schwitzende Hausfassade.

Mein Zimmer wirkt immer noch recht sauber. Als mir die Augen wiederum zugefallen sind, sehe ich meine Eltern sich mit einem Hund abgeben; das passt überhaupt nicht zu ihnen. Jetzt klingt in meiner Geräuschkulisse etwas recht deutlich nach rotierenden Motoren, eine Expertin scheint mir das erklären und erläutern zu wollen, aber sie ist gleich wieder verschwunden. Einer – es könnte ein Bekannter sein – erklärt, dass das zum Training des Sicherheitsgefühls geschieht. Ich suche nochmals die Augen offen zu halten und die Bilder an den Wänden anzuschauen. Als wieder in der inneren, eher dunklen Szenerie ein paar Leute vorbeispazieren, gebe ich auf und lege mich schlafen (1:22 a.m.).


(7.10.2024)


©Peter Alois Rumpf Oktober 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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